München – Kurvige Bergstraßen auf Mallorca oder Korsika, ein rasanter Fahrstil der Einheimischen, dazu ein fremdes Auto mit ungewohnter Bedienung: Die Urlaubsfahrt mit dem Mietwagen kann abenteuerlich sein. Eine kleine Unachtsamkeit, und schon ist ein Kratzer im Lack, oder der Reifen platzt.
Da ist es wichtig, gut versichert zu sein. Was bei der Auswahl des Mietwagens zählt, wo die Hürden im Vertrag liegen – ein Überblick:
VOR DER ABREISE BUCHEN
Den Preisvergleich sollten Urlauber bereits in Deutschland machen – und dann auch mit genug Vorlauf von zu Hause aus buchen. Falk Murko von der Stiftung Warentest rät davon ab, sich vor Ort von Angeboten ausländischer Mietfirmen locken zu lassen. «Die Zusatz- und Versicherungskosten sind häufig höher als bei deutschen Unternehmen.»
Wer frühzeitig von Deutschland aus bucht, hat außerdem mehr Auswahl bei den Fahrzeugen. «Zur Urlaubszeit kann es vorkommen, dass in dem gewünschten Zeitraum an der ausgewählten Station kein Fahrzeug mehr in der passenden Fahrzeugkategorie buchbar ist», sagt Julia Petz von Europcar. Die Mietfirmen empfehlen außerdem eine Bezahlung im Voraus, denn oft erhält man dann einen Rabatt auf den Gesamtpreis.
DEN VERTRAG GENAU STUDIEREN
Die Vertragsbedingungen sollten in deutscher Sprache verfasst sein und deutlich machen, wer der Anbieter ist. Der ADAC rät, auf einen klar ausgewiesenen Gesamtmietpreis zu achten. Außerdem sollten Angaben zu den Versicherungen und Zusatzleistungen vermerkt sein. Denn diese kosten extra und sind daher oft versteckt, warnt Murko.
ZUSATZVERSICHERUNGEN SIND RATSAM
Die beste Wahl ist eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung. Denn Teilkaskoversicherungen decken nicht alle Schäden ab. «Die Erfahrung zeigt, dass bei Versicherungen mit Selbstbeteiligung kleinste Kratzer berechnet werden», sagt Murko. Bei der Vollkasko-Police ohne Selbstbeteiligung entstehen im Schadensfall keine Mehrkosten für den Kunden.
Mietwagen-Urlauber können sich mit weiteren Versicherungen absichern. Die Stiftung Warentest rät zur Diebstahlversicherung und zur Absicherung gegen Glas- und Reifenschäden.
Außerdem ist eine Haftpflichtversicherung unerlässlich, die man mit dem Mietvertrag ebenfalls abschließt. Sie greift, wenn der Fahrer bei einem Unfall Dritte schädigt. Doch gerade diese ist in vielen Ländern viel zu niedrig berechnet, warnt die Stiftung Warentest. Sie rät, auf eine Deckungssumme in Höhe von 50 Millionen Euro zu achten.
BEI DER ÜBERGABE AUFMERKSAM SEIN
Auch wenn es stets schnell gehen soll: Bei der Übergabe des Wagens sollten Urlauber das Fahrzeug im Beisein eines Mitarbeiters der Firma auf Mängel prüfen. Kratzer und ähnliche Schäden dabei unbedingt schriftlich bestätigen lassen, rät der ADAC. Manchmal ist jedoch kein Mitarbeiter auffindbar. Dann sollte man Schäden fotografisch festhalten und sich später bei der jeweiligen Station melden, um eine Bestätigung zu erhalten, dass alles in Ordnung ist.
Ist die Nachfrage etwa in der Urlaubszeit sehr hoch, kann es sein, dass kein Fahrzeug in der gebuchten Kategorie verfügbar ist. Dann können Mietfirmen einen anderen Wagen vermieten als vorab gebucht. Die meisten Unternehmen bieten ihren Kunden in diesen Fällen ein Fahrzeug aus der nächsten verfügbaren Kategorie an. Häufig kann gegen einen Aufpreis ein größeres Fahrzeug gemietet werden. Einen Anspruch auf eine bestimmte Automarke oder einen bestimmten Autotyp haben Kunden jedoch nicht, erklärt die Mietfirma Hertz.
VOLLGETANKT ZUR RÜCKGABE
Wenn die Urlaubsfahrt im Mietwagen hoffentlich ohne Unfälle und Schäden zu Ende geht, wird der Wagen wieder an der Station abgegeben. Die Verleihfirma übernimmt dann die Reinigung. Sinnvoll und auch weit verbreitet ist die Regel, dass der Mietwagen vollgetankt entgegengenommen und auch wieder abgegeben wird.
(dpa/tmn)