Mit seinem reichhaltigen Kultur- und Freizeitangebot hat sich die österreichische Hauptstadt Wien über die Jahre zu einer der beliebtesten Touristenstädte Europas entwickelt. Kein Wunder, strahlt die Stadt, die jahrhundertelang die Grenze zwischen Orient und Okzident markierte, doch immer noch im Schein ihrer glanzvollen Vergangenheit: Stephansdom, Staatsoper und Hofburg, Ringstraße, Albertina und Riesenrad, die prächtige Altstadt (Weltkulturerbe!) und die Kärntnerstraße mit ihren traditionellen Geschäften stehen beispielhaft für die Sehenswürdigkeiten Wiens, die damit noch lange nicht erschöpft sind: So kann man etwa auf Dr. Freuds Couch lümmeln (Berggasse 19), Probeliegen im Sargmuseum oder vom größten Schokoladenbrunnen Österreichs naschen (Erstes Wiener Schokoladenmuseum). Unter anderem findet in der österreichischen Hauptstadt auch eine große Outdoor-Messe statt.
Wer literarische Konversation gern mit einem Kaffee verbinden möchte, ist in einem der zahlreichen Kaffeehäuser bestens aufgehoben – aber Vorsicht! Mit „Einen Milchkaffee/Cappuccino/Espresso, bitte!“ kommt man in dieser Stadt nicht weit: Vielmehr empfiehlt es sich, einen kleinen oder großen Schwarzen, einen Kapuziner, einen Verlängerten, eine Melange oder eine Schale Gold zu verlangen. Andernfalls verdient man sich höchstens einen schrägen Blick vom Herrn Ober (so nennt man dort die Kellner). Was die literarische Konversation betrifft: Ob man sie mit Anwesenden führen kann, ist wohl Glückssache; aber geschichtsträchtige Kaffeehäuser wie das Café Sperl, das Café Central, das Café Westend oder das Café Hawelka erinnern heute noch gerne an alte Gäste wie Alfred Polgar, Arthur Schnitzler, Karl Kraus oder Egon Erwin Kisch.
Neben dem Mozartjahr 2006 sorgen auch die Weihnachtsmärkte im Dezember oder der berühmte Kaiserball für beständig steigende Besucherzahlen: „Wir haben jetzt vier Besucher-Rekordjahre in Serie gehabt und auch heuer sind wir sehr gut auf Kurs“, verkündet Vizebürgermeisterin Renate Brauner zuversichtlich. Für das Jahr 2010 peilt man die magische Marke von 10 Millionen Übernachtungen an. Dabei hat die Stadt in den letzten Jahren eine originelle Vermarktungsstrategie entwickelt: Je weiter weg, umso mehr wird mit traditionellen Wiener Inhalten geworben – in der unmittelbaren Umgebung Österreichs, Deutschlands oder Italiens wirbt man aber mit dem neuen, „hippen“ Wien: Dem aufregenden Nachtleben beispielsweise, oder dem schwulen Wien.
Wer jetzt nur noch einen geeigneten Vorwand sucht, der sei an die kommende Fussball-EM (7.-29. Juni) erinnert. Spätestens mit diesem Großereignis werden Bilder aus Wien in der ganzen Welt für Aufregung sorgen.