Welche Versicherungen Reisende wirklich brauchen

Henstedt-Ulzburg – Zur Reisehochsaison im Sommer werden Urlaubern wieder alle möglichen Versicherungen angeboten, zum Beispiel von Reisebüros und Online-Portalen. Doch welche Policen sind wirklich wichtig? Und welche verzichtbar? 

Vor dem Beginn der Sommerferien gibt der Bund der Versicherten (BdV) dazu Ratschläge:

– Auslandskrankenversicherung: Sie ist laut den Experten die einzige Versicherung, die jeder Urlauber abschließen sollte. Ob Unfall oder plötzliche Erkrankung: Die Versicherung übernimmt diejenigen Kosten einer Behandlung im Ausland, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht bezahlt werden – zum Beispiel nötige Operationen. Auch der Transport zum Arzt oder Krankenhaus im Urlaubsland ist abgedeckt. Die Versicherung trägt zudem die Kosten für einen medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland – zum Beispiel dann, wenn das Gesundheitssystem im Reiseland mangelhaft ist. Teurere Tarife zahlen für den Rücktransport auch dann, wenn dieser zwar nicht notwendig, aber medizinisch sinnvoll ist. Einzelpolicen kosten etwa 8 bis 12 Euro pro Jahr, Familienpolicen liegen bei rund 20 bis 30 Euro.

Reiserücktrittsversicherung: Reiseveranstalter verlangen hohe Stornogebühren, wenn ein Kunde zum Beispiel wegen einer Erkrankung kurzfristig absagen muss. Diese Kosten trägt die Reiserücktrittspolice. Versicherte Gründe sind zum Beispiel ein Unfall oder eine Krankheit des Versicherten, eines Angehörigen oder eines Mitreisenden, eine Schwangerschaft oder Impfunverträglichkeit sowie der Tod eines Angehörigen oder Mitreisenden. Der Abschluss lohne sich bei teuren und aufwendigen Reisen, empfiehlt der Bund der Versicherten. Die Verbraucherschutzorganisation rät, die Versicherung direkt bei einem Versicherer statt im Reisebüro abzuschließen. 

– «Mallorca-Police»: Diese Versicherung deckt Schäden mit einem Mietwagen während einer Auslandsreise ab. Sie kann laut den Experten sinnvoll sein, da die Kfz-Haftpflichtversicherungen vielerorts nur geringe Versicherungssummen besitzen. Ist der Schaden höher, haften Urlauber mit ihrem Vermögen. Bevor man eine «Mallorca-Police» abschließt, lohnt aber ein Blick in die eigene Kfz-Versicherung – denn manchmal ist sie dort schon enthalten. 10 bis 20 Euro kostet sonst der Extraschutz jährlich, so der Bund der Versicherten.

– Reisegepäckversicherung: Diese Versicherung verspricht, bei Diebstahl oder Beschädigung des Gepäcks zu zahlen. Die Experten sind jedoch skeptisch – oft werde nur ein geringer Teil des Schadens übernommen. Dem Versicherten werde oft Fahrlässigkeit vorgeworfen, was zu einer Leistungskürzung führt, so die BdV-Erfahrung. Und teure Wertsachen wie Kamera oder Schmuck seien oft gar nicht mitversichert.


(dpa/tmn)

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