Berlin – Diabetiker müssen sich auf Reisen besonders vorbereiten. Vor allem in der ersten Nacht im Urlaub komme es oft zu Unterzuckerungen, erklärte der Altersmediziner Andreas Leischker.
Diabetiker sollten doppelt so viele Teststreifen mitnehmen, wie sie zu Hause im gleichen Zeitraum benötigen würden, riet der Chefarzt der Klinik für Geriatrie vom Alexianer-Krankenhaus in Krefeld. Denn unterwegs müsse der Blutzucker häufiger kontrolliert werden, zum Beispiel weil man häufig ungewohnte Speisen einnehme.
Insulin und Blutzuckermessgerät gehören ins Handgepäck. Insulin hält sich bei einer Temperatur von 30 Grad mindestens vier Wochen. Bei 40 Grad verliert es dagegen seine Wirkung – das Medikament in warmen Ländern also nicht im Auto liegen lassen, warnte Leischker auf einer Podiumsdiskussion des Centrums für Reisemedizin. Die Wirkung des Insulins geht auch bei Minusgraden verloren – daher sollte man es in kalten Regionen unter der Kleidung tragen.
Besondere Vorsicht müssen Diabetiker walten lassen, die in Gegenden mit schlechter Infrastruktur reisen, etwa zum Trekking. Aufgeplatzte Blasen müssen Betroffene sofort desinfizieren. Bei Reisen in die Wildnis gehöre ein Wunddesinfektionsmittel ins Gepäck, so Leischker. Für Wunden an den Füßen ein Antibiotikum wie Azithromycin oder Amoxicillin-Clavulansäure einpacken.
Diabetiker sollten sich für eine Reise zudem unbedingt gegen Grippe impfen lassen. Denn Diabetes mellitus unterdrücke das Immunsystem. Diabetiker hätten daher ein hohes Risiko, sich Krankheiten wie Grippe einzufangen. Ins Gepäck gehört außerdem ein mehrsprachiger Diabetikerausweis zur Vorlage bei Zollbehörden.
(dpa/tmn)