Stuttgart – Wenn das Wetter herbstlich und ungemütlich wird, geht es in den Zelten des zweitgrößten Volksfests Deutschlands erst richtig los. Zum 171. Mal feiern die Menschen in Stuttgart vom 23. September bis zum 9. Oktober auf dem
Cannstatter Volksfest auf dem Wasen-Gelände.
Hier Wissenswertes rund um den Wasen:
Strom und Sitze: Auf dem Wasen-Gelände und in den zehn Festzelten gibt es rund 35 000 Sitzplätze. Die Buden und Festzelte verbrauchen in zwei Wochen Volksfest rund 1,7 Million Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 700 Zweipersonen-Haushalten. Auch das Wasser fliest in rauen Mengen: Rund 22 000 Kubikmeter Wasser strömen durch die Leitungen.
Wasen-Besucher: Die deutschen Wasengänger kommen vor allem aus dem Südwesten, aber auch aus dem Rest Deutschlands. «Der Wasen ist kleiner und familiärer als das Oktoberfest, daher kommt ein anderes Klientel nach Stuttgart», sagte ein Sprecher des Veranstalters. Es herrsche keine Konkurrenz.
International: Bis zu vier Millionen Menschen treiben sich auf dem 37 Hektar großen Festplatz herum. Schätzungen des Veranstalters zufolge kommt die größte ausländische Besuchergruppe aus Italien. Außerdem besuchen den Wasen gern Engländer, Schweizer, Franzosen und Menschen aus den Beneluxstaaten.
Sicherheit: Wie bei allen großen Festen sind auch auf dem Wasen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht: An den Zugängen werden dem Veranstalter zufolge doppelt so viele Beamte eingesetzt. Außerdem setzt die Polizei zehn Kameras zur Videoüberwachung ein und Rucksäcke werden kontrolliert. Eine konkrete Gefährdungslage gebe es aber nach wie vor nicht, hieß es bei der Polizei.
Gerstensaft: Eine Maß Bier kostet diesen Herbst zwischen 9,90 und 10,20 Euro. Wer kein Bier mag, bekommt trotzdem Alternativen geboten: In zwei Zelten gibt es Weine und Sekt aus Württemberg.
Essen: Eine halbe Million Brathähnchen, auf Schwäbisch «Göckele» genannt, verspeisen die Wasen-Besucher insgesamt. Auch Veganer müssen nicht hungern: In einigen Zelten werden Gerichte wie frittierte Mais-Nuggtes serviert.
Tradition: Traditionsbewusst geht es beim Trachtenumzug am 25. September zu. 3500 Trachtenträger ziehen in 100 Gruppen durch den Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt. Schon seit das Volksfest besteht, können Besucher auf dem Krämermarkt Haushaltswaren, Schmuck, Kunst oder Geschenkartikel kaufen.
Trachten: Neu ist dieses Jahr ein Dirndl-Verleih direkt auf dem Volksfest. Die Dirndl können online vorbestellt oder direkt auf dem Festplatz anprobiert werden. Dreiviertel der Besucher tragen Eisenhardt zufolge am Wochenende Trachten. Extra für den Wasen wurde eine Dirndl-Kollektion kreiert. Sie soll eine Mischung aus altwürttembergischen Trachten und den neusten Dirndl-Trends darstellen.
Fruchtsäule: Die Säule ist das Wahrzeichen des Cannstatter Volksfests. Die Bedeutung als ursprünglich landwirtschaftliches Erntedankfest soll mit dieser Säule symbolisiert werden, daher ist sie mit Früchten, Getreide und Gemüse geschmückt. Bereits beim ersten Volksfest 1818 ragte eine ähnliche Säule zwischen den Ständen hervor.
(dpa)