Vom Fichtelgebirge bis zur Mündung in den Rhein schlängelt sich der Main durch Franken und Hessen. Er passiert dabei zahlreiche mittelalterliche Städte und tangiert mit Frankfurt eine der größten Metropolen Deutschlands. Sakrale Schmuckstücke, fachwerkgesäumte Altstadtgassen und kulinarische Köstlichkeiten begleiten Reisende auf dem Main Radweg.
Die oberfränkische Stadt Bayreuth liegt am reizvollen Roten Main und zieht alljährlich Musikfreunde aus dem In- und Ausland an. Auf dem sogenannten „Grünen Hügel“ werden im Festspielhaus ausschließlich Werke Richard Wagners aufgeführt. Die vormalige Wohnstätte des Musikgenies, das Haus Wahnfried fungiert für viele Wagnerianer als Pilgerstätte und zeigt eine Ausstellung über den exzentrischen Komponisten.
Flussabwärts grüßen auf dem Main Radweg bereits aus der Ferne die vier Türme des Bamberger Doms. Das wuchtige Bauwerk liegt auf einer kleinen Anhöhe über der Altstadt und beherbergt neben einer frühmittelalterlichen Reiterstatue auch das einzige Papstgrab nördlich der Alpen. Der deutsche Pontifex Clemens II. war von 1046 bis 1047 als Oberhaupt der katholischen Kirche tätig und fand im Bamberger Dom seine letzte Ruhestätte. Weniger geistlich geht es in den stimmungsvollen Wirtsstuben des Zentrums zu. An rustikalen Eichentischen genießt man eine lokale Spezialität. Das fränkische „Schäufele“, eine zarte Schweinschulter wird zu Bamberger Rauchbier kredenzt. Ein Glas „Schlenkerla“ schmeckt nach Schinken und Holz und passt hervorragend zum bodenständigen Flair der Stadt.
Radelt man auf dem Main Radweg auf Frankfurt zu, wird man einige liebevoll gepflegte Klischees überdenken müssen. Der modernen City mit ihrem Bankenviertel und dem funkelnden Main Tower hängt der Ruf an, bar jeder Kultur zu sein. Bei genauerer Betrachtung wird man sich indes gerne vom Gegenteil überzeugen lassen. Frankfurt besitzt alleine über sechzig Museen und mit dem Römer darüberhinaus eines der berühmtesten Bauwerke der Republik. In der noch heute zu bestaunenden Paulskirche trat 1848 das erste, frei gewählte Parlament Deutschlands zusammen und im Kaiserdom St. Bartholomäus wurden dereinst blaublütige Häupter gekrönt.
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