Istanbul – Die halbstaatliche türkische Fluglinie Turkish Airlines hat Berichte über eine Verschiebung der vollständigen Inbetriebnahme des neuen Mega-Flughafens von Istanbul bestätigt.
Auf eine entsprechende Anfrage an den Kundenservice auf
Twitterantwortete Turkish Airlines: «Hi. Der Umzug (der Fluggesellschaft mitsamt Flugzeugen), der für den 30. Dezember geplant war, wurde auf ein späteres Datum verschoben.» Für Reisende, die mit Turkish über die Feiertage über oder nach Istanbul reisen wollten, stellte die Airline klar, dass bis dahin ihr «gesamtes operatives Geschäft» über den bisherigen Flughafen Atatürk läuft.
Der Geschäftsführer der Airline,
Bilal Eksi, twitterte, die Zahl der Binnen- und Auslandsflüge ab dem neuen Airport werde sich binnen kurzer Zeit «verdoppeln». Bisher fliegt Turkish Airlines von dort aus lediglich einige türkische Städte sowie mindestens zwei Ziele im nahen Ausland an.
Wann der «Big Bang» genannte Umzug nun stattfinden soll, ließ die Fluggesellschaft offen. Eine türkische Nachrichtenagentur hatte zuvor berichtet, dass der Umzug von Atatürk zum neuen Großflughafen erst im März erfolgen soll statt wie geplant Ende Dezember. Eine offizielle Stellungnahme des Verkehrsministeriums und der staatlichen Flughafenaufsicht DHMI gibt es bisher nicht. Auch zu den Gründen der Verzögerung gab es zunächst keine weiteren Informationen.
Die Frage ist ein Politikum. Der Mega-Flughafen, der in der ersten Phase nach Angaben der Betreibergesellschaft IGA rund 90 Millionen Reisende im Jahr abfertigen soll, ist ein Prestigeprojekt von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Er hatte das Projekt in rund vier Jahren aus dem Boden stampfen lassen.
Eigentlich sollte der Flughafen schon am 29. Oktober in Betrieb gehen. Erdogan hatte ihn damals symbolisch eröffnet, der Umzug musste wegen Verzögerungen bei Bauarbeiten und Tests aber zunächst auf Ende Dezember verschoben werden. Nach voller Fertigstellung soll er 200 Millionen Reisende pro Jahr abfertigen können. Das würde ihn nach derzeitigem Stand zum größten Flughafen der Welt machen.
(dpa)