Tempel von Tarxien: Eines der ältesten Gebäude der Welt stellt sich vor

Der Tempel von Tarxien auf Malta ist mehrere tausend Jahre alt und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Anlage wird von insgesamt vier Gebäuden gebildet, von denen angesichts ihres Alters erstaunlich viele Strukturen erhalten sind.

Allerdings haben diese vier Tempel von Tarxien im Vergleich mit den anderen megalithischen Tempeln der Insel, die als Ganzes die Weltkulturerbestätte bilden, doch deutlicher unter dem nagenden Zahn der Zeit gelitten. Dafür bilden sie die umfangreichste der Tempelanlagen auf Malta und begeistern Besucher vor allem mit den detaillierten Reliefs, die hauptsächlich Tiere und ornamentale Strukturen zeigen. Wissenschaftler vermuten, dass die Tempel von Tarxien vor allem als Orte religiöser Kulthandlungen genutzt und bei diesen Ritualen nicht selten Tiere geopfert wurden.

Tempel von Tarxien: Megalithische Kultbauten

Die Tempelanlage von Tarxien wurde vermutlich zwischen 3600 und 2500 vor Christus errichtet und ist damit ein Zeugnis der Jungsteinzeit. Typisch für diese Epoche der Menschheitsgeschichte – ebenso wie für die frühe Bronzezeit – sind Grabstätten und Kultanlagen, die aus sehr großen, mitunter fast gänzlich unbehauenen Steinblöcken, sogenannten Megalithen, errichtet wurden. Auch die Tempel auf Malta zeigen diese Bauweise und werden daher der Megalithkultur zugerechnet. Dieser Begriff umfasst jedoch eine Reihe verschiedener europäischer Kulturen, die nicht näher miteinander verwandt sind, sondern sich eben jeweils durch diese Verwendung von Baumaterialien auszeichnen.

Touristenattraktion auf Malta: Die vier Tempel von Tarxien

Nach ihrer Verwendung als Kultstätte wurden die vier Gebäude, die den großen Tempel von Tarxien bilden, vermutlich zur Feuerbestattung genutzt. Asche-Rückstände lassen jedenfalls die Vermutung zu, dass hier wohl in der frühen Bronzezeit Tote eingeäschert und beigesetzt wurden. Besucher bestaunen heute aber wohl eher die großen, bis zu 20 Tonnen schweren Steinblöcke, die eine enorme Ehrfurcht vor den jungsteinzeitlichen Baumeistern hervorrufen. Auch die Reliefs sind bewundernswert, jedoch wurden viele der Wandarbeiten aus Sicherheitsgründen abgenommen und ruhen heute im Museum von Valetta, wo sie vor Witterungseinflüssen und Vandalen geschützt sind.

Eine große Steinstatue und ein besonders schön gearbeitetes Relief im Durchgang vom südlichsten zum mittleren Tempelbau stehen heute jedoch noch hier vor Ort beispielhaft für die handwerklichen und kunsthandwerklichen Fähigkeiten der Erbauer. Der Tempelkomplex von Tarxien ist damit eines der bedeutsamsten Zeugnisse der Kulturgeschichte Maltas, und alle Bemühungen, die Anlage seit der zufälligen Entdeckung im Jahre 1914 freizulegen und zu schützen, richten sich ganz darauf, dieses Erbe auch für die kommenden Generationen zu bewahren.

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