Längst ist die weiße Stadt im gelobten Land kein Geheimtipp unter Jugendlichen mehr: Denn Tel Aviv hat für einen Städteurlaub wirklich alles zu bieten. Neben Sandstrand vor blauem Ozean bietet der Schmelztiegel Israels verwunschene arabische Gassen, junge Kultur und eine aufregende Partyszene.
Tatsächlich ist die junge Stadt Tel Aviv nicht nur wegen ihrer außergewöhnlichen Geschichte interessant, sondern auch, um sich im warmen Strand das Leben Israels aus nächster Nähe anzugucken. Und im Gegensatz zu Jerusalem ist Tel Aviv vor allem eines: jung und offen.
Die Geschichte Tel Avivs und Jaffas
Nicht nur die Bewohner Tel Avivs sind im Schnitt sehr jung, sondern auch die Geschichte der israelischen Großstadt. Denn vor hundert Jahren war die Stadt noch Wunsch, und die Besiedlung des Streifens Erde am Mittelmeer erfolgte erst in den zwanziger Jahren.
Seit 1921 ist Tel Aviv offiziell eine Stadt – gegründet von eingewanderten zionistischen Juden unter der damals noch britischen Besatzung Israels. Tel Aviv war von Anfang an eine jüdische Siedlung und wurde als Stadt geplant, was sich heute noch im Stadtbild niederschlägt. So ist das Zentrum zum Meer hin ausgerichtet, und die Promenade dominiert die Bewegung in Tel Aviv.
Im Süden der Stadt liegt die alte arabische Siedlung Jaffa. Hier wechseln sich gewundene Gassen mit alten orientalischen Häuschen ab, das Kopftuch und die geschwungenen Buchstaben des Arabischen dominieren die Straßen.
Zehn Minuten Fußweg nördlich von Jaffa schlendert die junge Bevölkerung Israels dann durch die weiße Stadt, eine Ansammlung von etwa 4.000 Bauhaus-Häusern, die Emigranten in den dreißiger Jahren errichteten. Tatsächlich ist die Stadt erst nach dem zweiten Weltkrieg zu ihrer heutigen Größe von etwa 400.000 Menschen angewachsen.
Tel Aviv steht für Strand, Shopping, Kultur und: Party!
Mehr von Tel Avivs spannender Stadtgeschichte kann man in der Independence Hall und im Eretz-Israel-Museum erfahren. Unweit davon lohnt sich ein Besuch im Tel Aviv Museum of Art, das immer spannende Ausstellungen bereit hält. Auch die israelische Philharmonie zählt zu Tel Avivs außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten.
Und wer genug hat von Kultur, der kann seine Füße im Sand baumeln lassen oder auf dem Shuk HaCarmel, Tel Avivs berühmten Markt, Kuriositäten erwerben. Vorsicht: Eine gewisse Handel-Attitüde wird erwartet, sonst zahlt man mehr als das doppelte für seine Souvenirs.
Nachts ächzt die Stadt unter dem Gewicht ausgehhungriger Israelis. Sie bietet eine Reihe von Clubs mit internationalen DJs, lauschige Bars und Lagerfeuer am Strand. Und das wichtigste geschieht am nächsten Morgen: Denn nichts eignet sich besser als Gegenmittel zum Kater als Israels beliebter, allgegenwärtiger Humus.
Praktische Informationen zu Tel Aviv: Flughafen, Visum und Einreise
Der Ben-Gurion-Airport liegt unweit von Tel Aviv und wird von vielen Fluglinien angeflogen. Deutsche, die nach 1928 geboren sind, brauchen kein Visum für die Einreise, allerdings kann es passieren, dass Menschen mit arabischer Herkunft oder Staatsbürgerschaft die Einreise verweigert wird. Wenn man Pech hat, kann sich die strenge Sicherheitskontrolle sehr lange hinziehen – man sollte also früh am Flughafen erscheinen.
In Tel Aviv selbst zeugt eine sehr hohe Militärpräsenz von Israels angespannter Lage. Beim Eintritt in öffentliche Gebäude und Banken ist es normal, dass die Tasche kontrolliert wird, und Sicherheitschecks auf der Straße sind auch nicht ausgeschlossen. Wer tiefer in die Geschichte und die aktuelle Lage Israels einsteigen will, sollte unbedingt mehr Zeit mitbringen und sich neben der unbeschwerten Stadt Tel Aviv auch die eigentliche Hauptstadt Jerusalem und das Westjordanland anschauen, denn bloß Tel Aviv besichtigen und für Israel halten ist wie glauben, dass ganz Deutschland genauso ist wie Berlin.
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