Vor ein paar Jahren bin ich mit ein paar Freunden für 3 Tage nach Prag gefahren. Die Stadt lockte mit billigem Bier, relativer Nähe zu Deutschland und einem großen kulturellen Angebot.
Prag hat knapp 1,2 Millionen Einwohner und ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik. Im Zuge der weltweiten Öffnung des Ostblocks wurde Prag durch die sogenannte „Samtene Revolution“ 1989 weitgehend gewaltfrei demokratisiert und ist seit 1993 Hauptstadt der unabhängigen Tschechischen Republik. Zur Geschichte von Prag konsultiere man den enstprechenden Wikipedia-Artikel.
Für uns war die Stadt interessant, weil sie einerseits als Party-Metropole für Klassenfahrten (billiges Bier) und anderseits als historische Kulturstadt gilt, in der es eine ganze Menge zu erforschen gibt. Und tatsächlich: Die Prager Altstadt ist eine der wunderschönsten Architektur- und Atmosphäre- Eindrücke, die eine Metropole überhaupt bieten kann.
Nicht umsonst ist das Zentrum von Prag seit 1992 Teil des UNESCO-Kulturerbes. Wer nachts auf der Karlsbrücke spazierengeht und seinen Blick über die Moldau schweifen lässt, den wird die lichterübersähte Stadt schwer beeindrucken. Das Wasser des Flusses, der auch Moskau durchquert, scheint im Sternenlicht zu funkeln. Mit etwas Glück ist der Himmel wolkenfrei – Prag im Mondschein wirkt so intensiv, dass es einen beinahe gruselt.
Leider ist Prag genau deswegen ein beliebtes Touristenziel geworden. Dabei sind es nicht die anderen Touristen, die den Urlauber stören, sondern eine unerfreuliche Nebenwirkung der vielen Fremden in der Stadt: Prostitution.
Ich habe noch nie eine Stadt gesehen, in der sich so viele Vertreter des horizontalen Gewerbes tummeln, wie in Prag. Egal, wo man sich rumtreibt, immer ist es möglich, dass man mehr oder weniger höflich gefragt wird: Ob man nicht Lust auf etwas Oralverkehr nach der anstrengenden Museumsbesichtigung habe? Für mich war es erschreckend, wie viele Frauen in Tschechien offensichtlich keine andere Wahl haben, als auf diesem Weg ihr Geld zu verdienen. Gleichzeitig hat mir dieses „Feature“ der Stadt das Reiseerlebnis gehörig versaut. Das Flair wollte sich einfach nicht so recht einstellen…
Was für manche nach der Erfüllung feuchter Single-Träume klingen mag, ist traurige Realität: Prag ist die Stadt der Hochkultur, des preiswerten Essens und – leider! – der Prostitution. Letzteres zieht das Stadtbild auf Dauer in den Dreck, hoffentlich bessert sich dieser Zustand in den nächsten Jahren.
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