Scharm el-Scheich galt einst als Urlaubsparadies. Sonnenanbeter drängten sich an den Stränden der Küstenstadt dicht an dicht. Die Touristen checkten zahlreich in Hotels von Low-Budget bis Luxusresort ein. Heute gibt es kaum noch Anlagen, die voll ausgebucht sind. Die Tourismusbranche in Ägypten liegt brach. Doch ein neuer Trend zeichnet sich ab.
Große Einbußen in Ägyptens Tourismussektor
Besonders Länder mit einem hohen Anteil an Muslimen, die zuvor stets als beliebte Urlaubsziele galten, waren seit den Zeiten der arabischen Revolution im Jahre 2011 von starkem Rückgang der Buchungszahlen betroffen. Im Juni 2015 hatte zunächst alles darauf hingedeutet, dass die Branche sich wieder im Aufwind befindet: Laut einer Statistik der Central Bank of Egypt lag die Zahl der Besucher wieder bei 820.000. Doch dann kamen im November die Terroranschläge von Paris und die Besucherzahlen gingen erneut drastisch zurück. Im Juni 2016 lagen sie bei nur noch 329.000.
Die wachsende Terrorgefahr veränderte nicht nur die Ängste der westlichen Welt, sondern wirkt sich bei den Deutschen auch auf die Auswahl der Reiseziele aus. Laut einem Bericht von Spiegel Online boomten 2016 vor allem Spanien, Italien oder Deutschland. Urlauber mieden aber die Türkei, Ägypten und Tunesien.
Hohe Zahl von Terroranschlägen in Ägypten
Während die einen vom Urlaub am Nil träumen, hoffen andere auf Gewinne an der Online-Slotmaschine beim Spiel „Das Book of Ra“. Das ist weniger risikoreich. Denn das Auswärtige Amt spricht nach wie vor eine Teilreisewarnung für Ägypten aus. Es rät vor allem von Überlandfahrten ohne ortskundige Begleitung ab. Zudem warnt es vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel, das ägyptisch-israelische Grenzgebiet und in entlegene Gebiete der Sahara. Hinter diesen Sicherheitshinweisen steht zum einen der Umbruch, in dem sich das Land seit den gewaltsamen Auseinandersetzungen im Jahr 2011 befindet. 2016 kam es außerdem zu Terroranschlägen auf eine koptische Kirche in Kairo, einen mit israelischen Touristen besetzten Reisebus in der Nähe der Pyramiden von Giza und auf ein Touristenhotel in Hurghada. Auch 2015 hatte es vermehrt Anschläge gegeben.
Eine neue Tendenz für Ägypten zeichnet sich ab
Laut DRV bauen einige Anbieter jedoch ihr Angebot für Ägypten gerade wieder aus. Sie vermuten, dass die Nachfrage wieder anzieht. Erste Tendenzen seien erkennbar, sagt Verbandspräsident Fiebig auf Spiegel Online. Auch René Herzog erwartet ein Comeback für Ägypten. Er ist als CEO bei den Reisemarken DER Touristik für den Bereich Zentraleuropa zuständig. Laut seinen Angaben lagen die Buchungseingänge für Ägypten bei 25 bis 30 Prozent über dem Vorjahr. Gerade Familien brächten dem Land wieder Vertrauen entgegen, sagt Herzog.
Bildquelle: Pixabay, egypt, 1896224 1280
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