Die zweitgrößte Stadt Brasiliens lockt mit seinen exotischen Stränden und seinen wilden Festen jedes Jahr Touristen aus aller Welt in seine Tore: Wer Karneval liebt, sollte mindestens einmal dorthin ,,gepilgert“ sein.
Die ,,Cariocas“ (die, die in weißen Häusern wohnen), wie die Bewohner der Stadt von dem Indigo-Volk Tupi genannt werden, leben exessiv: Lebenslustige Straßenfeste, Partys und Traumstrand auf der einen, Drogenhandel, Armut und hohe Kriminalität auf der anderen Seite. Hier gibt es keine Grau-Töne, entweder du bist schwarz oder weiß. Reich oder arm.
Die Stadt ist bunt, laut und wild, was vor allen Dingen auch an der jungen Bevölkerung liegt: über 25 Prozent sind unter 18 Jahre alt und mehr als 87 Prozent unter 60. Diese Zahlen sind wohl auch der Grund für die extrem hohe Toleranzschwelle dieses Ortes, denn zwischen den einzelnen Kulturen, die hier vereint leben, gibt es keine oder kaum Probleme und Schwierigkeiten.
Cabacava, Ipanema und Leblon sind besonders beliebte Stadtteile, denn sie liegen in der Nähe der Atlantik-Küste im Süden der Stadt, hier ziehen sich die Reichen und Schönen zu ihren weißen, sandigen Traumstränden zurück, um ihre millionenschweren Körper in der brasilianischen Sonne zu ölen.
An den Berghängen der Stadt sieht es da schon anders aus: Hier sind die sogenannten Favelas, die ärmlicheren Stadtteile. Obwohl ,,Stadtteil“ ein unpassendes Wort hierfür ist, denn die Favelas sind mittlerweile fast unabhängig und werden vom kriminellen Drogenhandel beherrscht, dem die Stadt nicht mehr beikommt. Hier leben etwa 30 Prozent aller Bewohner!
Diese Gegend hat sich aufgrund der Sklavenbefreiung 1888 etabliert, da die Menschen in Strömen hierher pilgerten, um ein Leben zu finden, welches nur ein Traum bleiben sollte. Früher war es ein einziges Armenviertel, heute hat die Politik ,,Favela Bairo“ eingeführt, ein Projekt, welches dazu führen soll, dass spätestens 2010 in diesen Vierteln Strom, Wasser und eine gute Kanalisation installiert sind.
Auch in dieser Hinsicht ist Rio de Janeiro sich nicht einig: Denn einerseits versuchen sie, die ärmlichere Gegend auszugrenzen, andererseits gibt es dann auch die gegenläufige, helfende und unterstützende Position.
Die ehemalige Hauptstadt Brasiliens entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg zu einer Millionenstadt, denn in diesem Zeitraum entwickelten sich die Handelsbeziehungen extrem gut und auch die Industrie profitierte davon. Das hatte zur Folge, dass die Stadt einem riesigen Wachstumsschub unterlag, was noch einmal zusätzlich zu der Entwicklung Rio de Janeiros beitrug.
Natürlich gibt es hier auch einige Wahrzeichen zu sehen 😉 , da wäre einmal der ,,Zuckerhut“, ein ca. vierhundert Meter hoher Granitfelsen auf einer Halbinsel im Antlantik und auch die Christusstatue auf dem Corcovado Berg sollte man sich als braver Tourist anschauen.
Und alle Partylöwen, eingefleischte Fasching-Fans und all diejenigen, die neugierig sind, sollten unbedingt einmal den Karneval hier mitgemacht haben. Rio de Janeiro ist berühmt für dieses kultige Fest, das hier langatmig und ausgelassen gefeiert wird.
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