Phoenix: Von einer Siedlung zur Hauptstadt

Phoenix macht seinem Namen alle Ehre. Wie der Phönix aus seiner eigenen Asche, schaffte es die Stadt, auf den Trümmern einer untergegangenen Zivilisation zur Millionenmetropole heranzuwachsen. Bis heute trotzt Arizonas Hauptstadt allen Problemen und ist nicht nur aus diesem Grund eine Reise wert.

Rund 300 Tage im Jahr scheint die Sonne auf einsame Landstriche und vollbesetzte Stadtteile der Metropole. Von den kleinen Anfängen der Stadt ist auf den ersten Blick kaum etwas zu bemerken. Zu rasant sind seitdem die Einwohnerzahlen auf heute rund 1,6 Millionen gestiegen, ist die Stadt auch wirtschaftlich gewachsen.

Phoenix wie Phönix

Das Gebiet der Stadt gehörte vor rund 6500 Jahren zum Stamm der Hohokam-Indianer. Vermutlich aufgrund einer Dürreperiode mussten diese jedoch ihr Land verlassen. Einige Zeit durchreisten spanische Missionare die Gegend, bis der Goldsucher Jack Swilling die alten Wasserwege der „Indianer“ entdeckte, ausbaute und mit ihrer Hilfe für fruchtbare Felder sorgte. Erste Siedlungen entstanden und dem Wachstum der Stadt stand nichts mehr im Wege.

Während der amerikanische Bürgerkrieg 1865 ein Ende findet, wird Phoenix als Stadt anerkannt und erhält seinen heutigen Namen. Wie ein Phönix aus seiner eigenen Asche soll die Stadt aus den Ruinen einer untergegangenen Kultur auferstanden sein.

Nicht immer auf der Sonnenseite

Doch die Hauptstadt im „Tal der Sonne“ lag nicht immer nur auf der Sonnenseite des Lebens. Mit dem steigenden Interesse der Tourismusbranche stiegen auch der Einfluss der Mafia. Dadurch begannen Gebäude in der Innenstadt zu verfallen und Kriminelle trieben zunehmen ihr Unwesen. Die Leute ließen sich lieber in den Vororten nieder, statt im gefährlichen Stadtkern.
Heute sind diese Ängste vergessen und die Metropole gehört zu den Top 10 der größten Städte Amerikas.

Eine Menge Sehenswürdigkeiten

Wo in vergangener Zeit nur vereinzelt Häuser auszumachen waren, funkelt nun nachts ein Lichtermeer aus tausenden von Fenstern. Doch nicht nur bei Nacht zeigt sich die wahre Größe der Metropole, denn umfangreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen laden ein, Phoenix auf eigene Faust zu entdecken. „Heritage Square“, „Heard Museum“ und „Comenica Theatre“ sind hier nur die Spitze des Eisbergs.

Geschichte in Häusern

Dort, wo früher die ersten Häuser aus dem Boden gestampft wurden, erinnert heute der Historic Heritage Square, ein Park mit alten Häuserbauten, an die Ursprünge der Stadt. Das „Rosson House“ im viktorianischen Stil ist das bekannteste unter ihnen. Stündlich können Besucher durch die zehn Räume geführt werden und bekommen einen Einblick in das Leben der Einwohner in den Anfangsjahren. Der Eintritt ist für alle Häuser mit Ausnahme des „Rosson Houses“ kostenlos. Ein wichtiger Tipp: Öffnungszeiten beachten. Die Meinungen der Urlauber über diese Rekonstruktion der Stadtgeschichte ist geteilt. Wer sich ein umfangreiches Entertainment erhofft, sollte den Park besuchen, wenn eine Veranstaltung stattfindet.

Kunst hautnah

Wer sich bei den hohen Außentemperaturen lieber im kühlen Inneren aufhält, kann im Heard Museum Kunst im Laufe der Zeit genießen. In dauerhaften und wechselnden Ausstellungen wird dem Besucher die „indianische“ Kultur hautnah nahegebracht. Das Rezept dafür: Eine Partnerschaft mit indigenen Künstlern und Indianerstämmen, die einen hautnahen Blick auf Vergangenheit und Gegenwart möglich machen. Erwachsene zahlen 15 Dollar und erhalten Einlass für 11 Gallerien, öffentliche Führungen und einen Skulpturgarten. Kinder unter fünf Jahren erhalten freien Eintritt. Nicht nur in der Central Avenue, sondern auch im Norden, in Scottsdale, können Ausstellungen des Heard Museums besichtigt werden.

Theater

Für die Theaterfans unter Ihnen lohnt sich ein Besuch im Comenica Theatre. Vor genau zehn Jahren fanden hier die ersten Auftritte und Events statt. Heute bietet das sogenannte „Dodge Theatre“ für 5.000 Zuschauer Konzerte, Tanz und Comedy dazu wird alljährlich im Dezember das Nussknacker Ballet getanzt. Über zwei Millionen Besucher haben das Theater bis heute schon besucht. Bei dem Besuch einer Vorstellung, sollten Sie keine großen Taschen oder Rücksäcke mitnehmen. Sie sind im Theater nicht erlaubt, kleinere Taschen werden einer Sicherheitsprüfung unterzogen.

Einsame Landschaften

Was allen Reisenden im Gedächtnis bleibt, ist der krasse Gegensatz zwischen Stadt und Wüste. Einige Meilen gefahren und schon steht der Urlauber zwischen Wüstensand und Saguaro Kaktus. Ein Must-Visit auf der Reise durch die einsamen Landstriche Arizonas ist der Grand Canyon. Der 2400m hohe Berg ist eines der Natur-Weltwunder und bietet eine einmalige Aussicht. Wer lieber auf dem Boden der Tatsachen bleiben möchte, kann den Spuren der „Indianer“ auf dem „Apache Trail“ folgen. Der Weg, der als „State Route 88“ bezeichnet wird, gehört zu den schönsten Panoramastraßen und führt unter anderem an „Geisterstädten“ vorbei.
Ob einsame Landschaft oder belebtes Stadttreiben, für den Reisenden ist sicherlich etwas dabei.

1 comment