Der Parlamentspalast in Bukarest ist eine mehr als imposante Anlage. Mitten in der rumänischen Hauptstadt dient es nicht nur als Zentrum der Landespolitik, sondern hält ganz nebenbei den Rekord des größten Gebäudes Europas.
So ist der Parlamentspalast in Bukarest eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten des ganzen Landes. Einst wurde es das „Haus des Volkes“ genannt, immerhin waren viele rumänische Bürger an der Errichtung dieses Baus beteiligt: Etwa 20.000 Arbeiter setzen die Pläne von insgesamt 700 Architekten um und erschufen damit ein Regierungsgebäude monumentalen Ausmaßes. Rund 270 Meter lang und 240 Meter breit ist der Parlamentspalast, der sich im Mittelteil über 12 Stockwerke bis auf eine Höhe von 92 Metern erhebt, während vier weitere Ebenen in den Untergrund gebaut wurden. So kommt das Gebäude insgesamt auf die beeindruckende Grundfläche von 340.000 Quadratmeter.
Bukarest: Stattlicher Parlamentspalast im Herzen der Stadt
Nicolae Ceausescu, der mehr als 20 Jahre lang Staatspräsident von Rumänien war, gab den Auftrag zur Errichtung des Parlamentspalastest. Zwischen 1983 und 1989 entstand das Gebäude ganz nach den Wünschen des zielstrebigen Politikers, der in diesem monumentalen Werk seine Macht bildlich und eindrucksvoll festhalten wollte. Die insgesamt 700 Architekten standen unter der Leitung von Anca Petrescu, die an vielen Bauprojekten der Ceausescu-Ära beteiligt gewesen war.
Nach den Vorstellungen des Staatspräsidenten und den Plänen der architektonischen Kommission entstand eine Anlage mit etwa 3000 Zimmern und 2000 Fluren, Hallen und Konferenzsälen, für die Unmengen an Marmor, Kristall, edlen Hölzern und Edelmetallen verbaut wurden. Bevor dieses gewaltige Vorhaben überhaupt in die Tat umgesetzt werden konnte, musste jedoch erst einmal genügend Platz geschaffen werden, also ließ man eine Vielzahl nahe stehender Gebäude, darunter historische Wohn- und Gotteshäuser, abreißen oder versetzen. So wurde nicht nur der Parlamentspalast selbst, sondern auch das Bauprojekt als solches zu einer einzigen Machtdemonstration des amtierenden Staatsoberhauptes.
Multifunktional genutzter Bau: Palast des Parlamentes und der Kunst
Doch auch wenn für seine Errichtung viele andere Gebäude weichen mussten, darf man dies dem Parlamentspalast selbst nicht ankreiden. Nach dem Ende der Ära Ceausescu gab es zwar heftige Diskussionen um den eventuellen Abriss seines architektonischen Werkes, doch schließlich entschloss man sich lediglich zur Umbenennung des „Haus des Volkes“ in den „Palast des Parlamentes“. Einige Umbauten musste die Anlage dennoch über sich ergehen lassen, trotzdem beeindruckt sie noch heute allein durch ihre schiere Größe.
Als Sitz der rumänischen Abgeordnetenkammer, des Senats sowie des rumänischen Zolls und der Polizeizentrale, als Konferenzzentrum und als Herberge für das Nationalmuseum für Moderne Kunst spielt das Gebäude heute wieder eine gewichtige Rolle in der rumänischen Hauptstadt. Und auch wenn bei seinem Anblick der Begriff „Größenwahn“ nicht allzu fern scheint, steht der Parlamentspalast dennoch für eine imposante architektonische Leistung.
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