So einheitlich unser Land auch scheint, wenn man sich andere Kulturen ansieht, gibt es dennoch viele Unterschiede im Begehen von Festen. Ostern ist ein tolles Beispiel für die Verschiedenheit unserer Bräuche und Traditionen. Wer war als Kind nicht begeistert von den Osterfeuern, die es am Ostersonntag in ganz Deutschland zu finden gilt, in den südlicheren Teilen der Bundesrepublik heißen sie traditionsgemäß im übrigen Jaurusfeuer oder Judasfeuer. Doch diese Tradition hat sich nicht überall in Deutschland durchgesetzt im Osten und Südosten Deutschlands beispielsweise ist diese Tradition weitgehend unbekannt.
In wieder anderen Teilen Deutschlands haben sich andere Bräuche etabliert. In kleinen Dörfern Ostwestfalens entzündet man so genannte Osterräder, das sind große Heuballen, die angezündet und einen Berg hinuntergerollt werden. Dieser Brauch ist ebenfalls sehr alt und erinnert seit langem an eine kreisende Sonne, da man früher an die Sonne als am Himmel kreisenden Kriegsgott glaubte, dem damit gehuldigt werden sollte.In ganz Deutschland, dafür aber in kaum einem anderen Land kennt man natürlich den Osterhasen, der am Ostersonntag Geschenke und Eier versteckt. Dieser uralte Brauch symbolisiert Leben (Ei) und Fruchtbarkeit (Hase), diese ursprünglich heidnischen Symbolen läuten heute nach christlicher Symbolik den Frühling und die neue, reiche Zeit nach vorangegangener Fastenzeit ein. Das Osterfest wird heute als Frühlingsfest verstanden und ist eine Mischung aus alt heidnischer,christlicher und neu-entstandener, moderner Symbolik. Die Henne oder das Küken beispielsweise, die uns aus den Osterkörbchen entgegenlächeln sind aus der Not entstanden kommerziell erfolgreicher vermarkten zu können, wobei der Zusammenhang zwischen Ei und Huhn natürlich nicht abgestritten werden kann. Ostern ist bis heute ein traditionsreiches Fest in einer heutigen multikulturellen Gesellschaft verliert die Tradition jedoch schnell an Bedeutung und die Tragweite der Vermarktung von Hase, Ei und Küken nehmen zu.