Neue Ausstellungen: Von Popmusik bis Mauer-Installation

«Oh Yeah!» zu 100 Jahren Popmusik

Ob aus dem knarzenden Grammophon, dem ersten Walkman oder live von der Open Air-Bühne: Musik gehörte und gehört für die meisten Menschen zum Alltagsleben. Das
Museum für Kommunikation in Frankfurt zeigt mit seiner neuen Ausstellung «
Oh Yeah!» (17. August 2017 bis 25. Februar 2018) die Geschichte der Popmusik in Deutschland. Multimedial und mit vielen Klangbeispielen wird ein musikalischer Streifzug angeboten, der von den Wilden 20er-Jahren über Elvis- und Beatles-Aufruhr zur Neuen Deutschen Welle und der Musik der Gegenwart führt. Dabei zeigt Kurator Jan Christoph Greim auch die unterschiedliche Entwicklung der Popkultur in der Bundesrepublik und in der DDR bis zum Jahr des Mauerfalls – inklusive so gesamtdeutscher Geschichten wie Udo Lindenbergs langjährigem Kampf um einen Auftritt vor seinen ostdeutschen Fans, den er im «Sonderzug nach Pankow» besang.

Lenin-Statue wieder im Deutschen Historischen Museum

Die Lenin-Staute aus dem
Deutschen Historischen Museum (DHM) ist nach einem Ausflug nach Zürich wieder in Berlin. Der sogenannte «Eislebener Lenin» war für eine Ausstellung über die Russische Revolution an das Schweizerische Nationalmuseum ausgeliehen worden, wie das DHM mitteilte. Die 3,20 Meter hohe und 2,9 Tonnen schwere Bronzefigur wird Teil der Sonderausstellung «
1917. Revolution. Russland und Europa», die das DHM in Zusammenarbeit mit den Schweizern vom 18. Oktober bis 15. April 2018 zeigt.

Lichtstrahlen aus Fäden durchfluten Kirche

Es scheint, als ob glitzernde Spinnenfäden die
Markuskirche in Hannover durchziehen: «
Lichtungen» heißt die Installation von Elke Maier, die noch bis zum 17. September in der Kulturkirche zu sehen ist. Für das Projekt hat die in Österreich lebende Künstlerin in wochenlanger Arbeit weißes Seidengarn im großen Kirchenschiff aufgespannt. Tausende von hauchdünnen Fäden reflektieren das natürliche Licht. Die 1965 geborene Künstlerin studierte Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München, wie die Markuskirche mitteilte. Parallel sind Gemälde mit geometrischen Formen von Lienhard von Monkiewitsch zu sehen. In den Werken des emeritierten Professors der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig dominieren schwarze Farbräume.

Neue Dauerausstellung in Moritzburg

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle bereitet sich auf seine neue Dauerausstellung vor. Sie heißt «
Moderne I» und ist ab 9. September geöffnet. Präsentiert werden Werke aus der eigenen Sammlung von 1900 bis 1945, darunter von den legendären Künstler-Gruppen Brücke und Blauer Reiter. «Wir zeigen Kunst aus drei verschiedenen Gesellschaftssystemen – dem Kaiserreich, der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus», sagte Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich. Die Art der Präsentation solle die Kunst in den gesellschaftlichen Kontext stellen. «Der Besucher soll nicht nur schauen, sondern auch etwas erfahren und einordnen können». Gleiches gelte auch für die «Moderne II», die im Frühjahr 2018 folgen soll. Sie basiere ebenfalls auf der eigenen Sammlung mit Werken von 1945 bis in die Gegenwart. Schwerpunkt werde die Kunst in der DDR sein.

Neue West Side Gallery erzählt vom Leben an der Mauer

An dem längsten noch erhaltenen Mauerstück in Berlin erinnert derzeit eine Open-Air-Installation an den Alltag der Teilung. Unter dem Motto «Beyond the Wall/Jenseits der Mauer» zeigt der deutsch-amerikanische Künstler Stefan Roloff auf 229 Metern gigantisch vergrößerte Videostills aus den 80er Jahren, als er Menschen in unmittelbarer Nähe des Todesstreifens beobachtete. Ergänzt werden die Bilder um Porträts und Berichte von Zeitzeugen. Das Projekt von Roloff ist bis zum 9. November rund um die Uhr zu sehen. Die Installation befindet sich auf der Rückseite der sogenannten East Side Gallery an der Mühlenstraße in Berlin-Friedrichshain.

Leipziger Naturkundemuseum bekommt neues Domizil

Das
Leipziger Naturkundemuseum zieht in eine umgebaute Halle des Kunst- und Galeriezentrums Baumwollspinnerei im Westen der Stadt. Nach der für 2020 geplanten Neueröffnung sollen dreimal so viele Besucher kommen wie bisher, sagte Direktor Ronny Maik Leder bei der Vorstellung des neuen Museumskonzepts. Er rechne dann mit jährlich 140 000 Besuchern. Mit dem Umzug werde sich auch die Ausstellungsfläche auf rund 5600 Quadratmeter verdreifachen. Sein Ziel sei, das Leipziger Naturkundemuseum national und international stärker in den Fokus zu rücken, sagte Leder. «Die Sammlung ist gewaltig, das Potenzial entsprechend.»

(dpa)