Eines der größten nationalen Merkmale Amerikas gehört auch zu den kontroversen Hinterlassenschaften einer zerspaltenen Nation. Ku Klux Klan, Indianervertreibung und die Grundlagen einer ‚freien‘ Gesellschaft – All das verbindet Mount Rushmore.
An einem heiligen Ort der Lakota Ureinwohner sollte vorerst als Touristenattraktion eine beeindruckende Skulptur in den Mount Rushmore, ursprünglich als „Six Grandfathers“ bekannt, gehauen werden. Die Idee hatte der Historiker Doane Robinson, der auch den damaligen Senator überzeugen konnte, weshalb im Jahre 1924 der Bildhauer Gutzon Borglum engagiert wurde, um das Werk zu vollschaffen.
Mount Rushmore: Vier Präsidenten symbolisieren Amerikas Grundlagen
Gutzon Borglum, ein Freimaurer und Befürworter des Ku Klux Klans, sollte ursprünglich die vier Präsidenten weiter hinten in den Black Hills einmeißeln und zwar in die sogenannten „Needles“ (Nadeln). Allerdings bemerkte Borglum, dass das Steinmaterial zu brüchig war, um die ambitionierten Skulpturen tragen zu können, weshalb er sich für Mount Rushmore umentschied.
Die vier Präsidenten von Mount Rushmore
Als Grundlagen der angeblich nur besten Eigenschaften Amerikas wurden vier Präsidenten für die Skulptur ausgewählt.
- Gründungsvater George Washington
- Gründungsvater und Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung Thomas Jefferson
- Abraham Lincoln, der inmitten des Bürgerkriegs Ruhe und Stärke bewahrte
- Theodore Roosevelt als progressiver Präsident, der mit dem Panama Kanal zur weiteren Verbindung Amerikas beitrug
Eigentlich sollte die Skulptur die Präsidenten bis zur Hüfte darstellen, doch Finanzierungsprobleme und Borglums Tod (sein Sohn übernahm spätere Baumaßnahmen) ließen das Projekt ins Stocken geraten. Allerdings gibt es ein Model des geplanten Monuments, das man sich im Mount Rushmore Museum ansehen kann. Insgesamt wurden knapp 1 Millionen Dollar für Mount Rushmore ausgegeben.
In einem Raum tief im Bauch des Berges kann man übrigens auch auf 16 Porzellankacheln die Unabhängigkeits nachlesen, sollte noch etwas unklar sein.
Kontroverse um Mount Rushmore
Abgesehen von Borglums Verbindungen zum Ku Klux Klan ist es natürlich die dekadente Missachtung der Rechte der Ureinwohner, die beim Mount Rushmore für gerunzelte Stirn sorgt.
Denn tatsächlich gab es sogar ein Schreiben aus dem Jahr 1868, das den Lakota die Rechte zu den Black Hills sicherte, weshalb der Bau des Mount Rushmore keineswegs rechtens war, für viele aber ironischerweise viel eher Amerika und seine Gründungsväter symbolisierte als die angeblich freiheitsliebenden Präsidenten in Stein.
Als Entschuldigung soll ebenfalls in den Black Hills das Crazy Horse Monument gebaut werden, dabei soll es bis zu vier Mal höher und größer als die Präsidenten werden.
Allerdings ist es schon seit mehr als 60 Jahren unter Konstruktion, weshalb relativ unsicher ist, ob es jemals fertig gebaut wird oder für immer ein halbwegs erfülltes Versprechen der Siedler gegenüber den Ureinwohnern bleiben wird.