Moskau, kaum eine Stadt hat im letzten Jahrhundert so oft das Image gewechselt und so polarisiert wie die russische Hauptstadt.Von der westlichen Seite des eisernen Vorhanges lange Zeit als Hauptstätte des „Bösen“ wahrgenommen, präsentierte sich Moskau ab 2000 als Zentrum des Wirtschaftsaufschwungs in Russland.
Austauschprogramme mit deutschen Studenten, Auftritte von Hollywoodstars und nicht zuletzt eine sich neu etablierende Oberschicht: Zumindest an der Oberfläche scheint sich Moskau den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst zu haben.
Zur Struktur:
Die Stadt ist aufgeteilt in zehn Stadtbezirke, die erstmal nur nach Himmelsrichtungen benannt sind. (Nördlicher Bezirk, Nordöstlicher usw..) Diese sind dann in insgesamt 123 Stadtteile gegliedert. Eine ganz schön bombastische Verwaltung also. Jeder Stadtteil besitzt nämlich noch einen Präfekten, der dem Bürgermeister unterstellt ist.
Der Fluss, der Moskau durchfließt, heißt Moskwa und ist eigentlich nur ein Nebenfluss der Oka, die in die Wolga mündet. Die steilen Hügel des Flussufers boten den Ansiedlungspunkt für das ursprüngliche Moskau.
Kulturell hat Moskau natürlich einiges zu bieten: Berühmte Sehenswürdigkeiten sind der Rote Platz mit dem Leninmausoleum, der Kreml und seit neuestem ein Großbauprojekt namens Moscow City. Das soll mal sowas werden wie ein russischer Nachbau der New Yorker Innenstadt und dabei den horrenden Bürobedarf der Moskauer Industrie abdecken. Im Hochhäuser bauen sind die Moskauer sowieso spitze: Das Federation-Hochhaus, geplante Fertigstellung 2008, wird das höchste Gebäude Europas werden. Wer sich genauer informieren will, was wie wann abgeht, für den ist vielleicht dieser Blog interessant. Das schreibt ein Deutscher, der seit einigen Jahren in Moskau wohnt.
Besonders wird Moskau neben seinen Rekorden und Sehenswürdigkeiten auch durch das der Stadt eigene Flair. Das entsteht zwar nicht zuletzt durch den leichten Touch von Gefahr, der durch die instabile Lage gerade in den ärmeren Vierteln ins Bewusstsein der Touristen schwappt, diese Art von Problemen aber hat eigentlich jede Millionenstadt auf der Welt, Berlin mal ausgenommen.
Die russische Mentalität mit großem Herz und großer Schnauze kann eben mal ins Negative überschwappen, so gibt es gerade in ideologischer Hinsicht immer wieder Probleme zwischen Angehörigen verschiedener Gruppen, z.B. Nationale und Antifa.
Für einen Touristen aber wird Moskau sich wohl eher von der schönen Seite zeigen, wenn man nicht gerade im Winter fährt (kalt! nass!) und sich an die Tipps der Touristeninformation hält.