Hurghada – An einem Hotelstrand in Hurghada tötete ein Attentäter Mitte Juli zwei deutsche Urlauberinnen mit einem Messer. Eine Tschechin starb ebenfalls an ihren Verletzungen.
Der Angriff traf den beliebtesten Badeort der Deutschen in Ägypten. Dass die Urlauber dem Land nun den Rücken kehren, ist laut den deutschen Reiseveranstaltern allerdings nicht zu beobachten.
Die Nachfrage nach Ägypten-Urlaub sei kurz nach der Attacke etwas zurückhaltend gewesen, heißt von Tui. Langfristig habe sie aber keine Auswirkungen auf das Buchungsverhalten gehabt. Auch im Winter seien die Buchungszuwächse im Vergleich zum Vorjahr hoch. Ähnlich sieht es bei Thomas Cook und Neckermann Reisen aus: Ägypten laufe nach wie vor gut, so der Veranstalter. «Es haben keine Kunden ihre Reise storniert», erklärte eine Sprecherin.
Auch FTI, nach eigenen Angaben Marktführer für Ägypten-Urlaub in Deutschland, konnte keine nennenswerten Buchungsrückgänge beobachten. «Rund zwei Wochen nach dem Ereignis in Hurghada war die Nachfrage ein wenig zurückhaltend, doch weder wurden Reisen ins Land am Roten Meer kurzfristig storniert, noch gab es vermehrt Anfragen nach Umbuchungen», so eine Sprecherin. Auch bei DER Touristik mit den Marken ITS und Jahn Reisen kehrte die Nachfrage nach dem Angriff schnell auf ein hohes Niveau zurück, wie der Anbieter erklärte.
Alltours teilt mit, dass der Angriff ohne Auswirkungen auf das Buchungsverhalten geblieben sei. Der Veranstalter sieht wie die Mitbewerber ein deutliches Gästeplus im Vergleich zur Vorsaison. «Dieser Trend hält ungeachtet des jüngsten Ereignisses unvermindert an», erklärte ein Alltours-Sprecher.
Ägypten ist und bleibt laut den Reiseveranstaltern ein Trendziel des kommenden Winters. Die Preise sind vergleichsweise niedrig, die Infrastruktur in den Badeorten ist gut. Allerdings gilt die Lage im Land als fragil. Seit vergangenem Dezember wurden bei mehreren Selbstmordanschlägen und Angriffen auf die christliche Minderheit im Land mehr als 100 Menschen getötet. Das schwerste Attentat gegen Urlauber war ein Bombenanschlag auf einen russischen Ferienflieger im Herbst 2015. Daraufhin waren die Gästezahlen eingebrochen.
(dpa/tmn)