Wer mutig ist und auch ein wenig abenteuerlustig, ist auf dieser Insel genau richtig.
Korsika – eine französische Kolonie – ist für seine bergige Landschaft bekannt. Kurvige, enge Straßen und Berg- und Talfahrten
sind hier an der Tagesordnung.
Aber die robuste Schönheit nimmt einen sofort gefangen und sorgt immer für Abwechslung: Da, wo gerade noch wüstenähnliche
Vegetation herrschte, wachsen um die Ecke schon wieder grüne, saftige Wälder.
Aber nicht nur die Landschaft zeigt sich widersprüchig.
Die Korsen sind für ihre feindselige Art durchaus bekannt. Hier herrscht ein rauer Ton: Kaum einer ist hier nicht bewaffnet,
die Mafia wohnt nebenan und wer versucht, McDonald´s hier zu etablieren, wird kurzerhand in die Luft gesprengt. Korsika
lebt vom Tourismus – jedoch werden die Touristen hier regelrecht gehasst.
Mir wurde in einem Restaurant schon rohes Essen serviert – einfach, weil zu schnell durchblickte, dass ich Deutsche bin.
,,Die Insel ist polarisierend.“ Pflegt meine Kollegin immer zu sagen. ,,Entweder du kommst einmal und nie wieder her oder für immer.“
Und ich kann ihr da nur zustimmen. Ich selber fahre auch jedes Jahr dorthin und kann mir ein Leben ohne Korsika schon gar
nicht mehr vorstellen.
Der Ort scheint einen robusten Zauber auszustrahlen, der einen entweder völlig einnimmt oder unbemerkt an einem vorbei zieht.
Ganz ungefährlich ist es hier aber eben auch nicht. Dass Leute erschossen werden, ist hier keine Seltenheit. Und wer sich – besonders als Gast – hier nicht zu benehmen weiß, wird schnell in seine Schranken verwiesen.
Die Korsen sind extrem aufdringlich – besonders Frauen gegenüber. Ein zaghaftes Lächeln und du wirst den Gigolo für den Rest deines Urlaubs nicht mehr los. Es kann duchaus sein, dass er des Nachts an dein Fenster klopft und so lange Lieder trällert, bis du ihm deine Aufmerksamkeit widmest. Und das ist noch die harmlose Variante.
Wer sich aber von solchen Klinkerlätzchen nicht abschrecken lässt, sollte sich die Insel unbedingt einmal einverleiben. Denn neben traumhaften Stränden, warten hier auch ,,traumhafte“ Erlebnisse. Es gibt viel zu sehen: Beispielsweise Bonifacio, die Küstenstadt, die einem das Gefühl von ,,am Ende der Welt“ vermittelt. Oder Korsikas Hauptstadt – Ajaccio, die mit ,,Shopping de nuit“ (shoppen bei Nacht) die kaufsüchtigen Touristen in ihre Tore lockt. Aber dort gibt es auch urige Wochenmärkte und viel zu sehen.
Und wem das noch nicht genug ist, der sieht sich auch noch Bastia, die Hafenstadt, an.
Nur Vorsicht: Man verliert hier schnell sein Herz an diese wilde, ungestüme Insel. Und wenn das einmal passiert ist, kommt man nicht mehr von ihr los. Man muss wieder kommen und wieder kommen und wieder kommen…
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