Das Hotel Adlon hat die turbulentesten Zeiten in Berlin miterlebt – und nicht immer unbeschädigt überstanden. Das Luxushotel rühmt sich als erste Adresse für Promis und Adel in der Hauptstadt, und ist vom Pariser Platz nicht wegzudenken.
Der Hauptgrund für die Popularität des 1907 erbauten Hotel Adlon ist sicherlich seine perfekte Lage mit Blick auf das Brandenburger Tor. Streng genommen handelt es sich heutzutage um ein komplett anderes Gebäude als zu Beginn des 20. Jahrhunderts, da das Haus während der letzten Kriegstage aus ungeklärten Gründen ausbrannte und in den Neunziger Jahren komplett neu errichtet wurde. Der Neubau gleicht seinem Vorgänger allerdings wie ein Ei dem anderen.
Hotel Adlon – Ein Haus mit turbulenter Historie
Um die Jahrhundertwende kamen Luxushotels in Europa in Mode. Die Oberschicht und der Adel liebten es, sich in prunkvollem Ambiente mit weltmännischer Atmosphäre zu tummeln. Unter Mitwirkung von Kaiser Wilhelm II. persönlich wurde das Bauprojekt von Lorenz Adlon ins Rollen gebracht und finanziert. Die Fassade wurde verhältnismässig schlicht gehalten, hier und da sind einige Jugendstilzitate sichtbar. Insgesamt wirkte das klassizistisch anmutende Gebäude von aussen eher unaufdringlich.
Exquisites Interieur hinter schlichter Fassade
Das Innere des Luxushotels war für das frühe 20. Jahrhundert auffällig luxuriös gehalten. Nicht im Sinne von altmodischem Prunk, sondern im eleganten neoklassizistischen Stil. Das Hotel wurde schnell zum Anziehungspunkt für internationales Publikum, besonders in den Goldenen Zwanzigern war es der Treffpunkt für weltoffenes sehen und gesehen werden.
Die goldenen Zeiten nahmen ein Ende mit der Machtergreifung der NSDAP, denn Luxus und Weltoffenheit waren in den Zeiten des Nationalsozialismus verpöhnt. Gegen Ende des Krieges brannte das Hotel Adlon aus. Es existiert das Gerücht, dass sechs Russen in den Weinkeller einbrachen, und eine weggeworfene Zigarette auf der Verpackungs-Holzwolle das Feuer auslöste. Nach dieser Katastrophe wurde das Hotel erst 1997 wieder komplett eröffnet.
Auch heute noch gilt das Hotel Adlon als Pflichtadresse für Prominenz wie Barack Obama, Königin Beatrix oder Michael Jackson. Für die Sonderwünsche des König Kunde gibt es ein hausinternes Büro, wo die exzentrischsten Bedürfnisse in die Tat umgesetzt werden. Beispielsweise forderte ein Gast eine Luxussuite, aber bitte ohne Badewanne. Diese wurde daraufhin aus der Wand gerissen und das entstandene Loch neu gefliesst. Nach der Abreise des Kunden musste dieser den Abriss und natürlich auch die Neuinstallation bezahlen. Aber man gönnt sich ja sonst nichts.
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