Insbesondere die historischen Bauten Chinas sind in den Augen eines Europäers einzigartig und bewundernswert. Die Baukunst ist voller dekorativer Details. Die Dächer haben ganz eigene Formen und oft tauchen Symbole wie etwa der Drache auf. Ganz anders ist der moderne Baustil. Doch auch dieser hat einen besonderen Charme, denn trotz der sich wandelnden Architektur scheint China noch immer großen Wert auf Originalität zu legen. Die Hangzhou Bay Bridge ist ein gutes Beispiel für dieses Phänomen.
Die Hangzhou Bay Bridge, auch Hangzhou Wan Daqiao genannt, ist eine sehr moderne Schrägseilbrücke (s. hier). Ihre Fertigstellung ist gerade mal ein Jahr her- sie wird seit dem ersten Mai 2008 durch den Verkehr genutzt. Die lange Bauphase, welche sich über fünf Jahre und einen Monat erstreckte, zeugt bereits von der Arbeit, die in diese besondere Brücke investiert wurde. Mit einer Gesamtlänge von 36.000 Metern ist sie die längste Überseebrücke der Welt- ihr schlichtes Aussehen täuscht somit über ihre Relevanz hinweg.
Genau genommen handelt es sich bei der Hangzhou Bay Bridge in China aus zwei Schrägseilbrücken, welche miteinander verbunden sind. Eine dieser Brücken weist eine Stützweite von 318 Metern auf. Die andere besitzt eine Stützweite von ganzen 448 Metern.
Es kostete 11, 8 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro, einen Übergang von Cixi, nahe Ningbo, nach Jiaxing, einer der wichtigsten Seidenindustriestädte, zu schaffen. 50 Prozent der finanziellen Mittel zum Aufbau des Verkehrsweges wurden allerdings von Privatfirmen Ningbos getragen, da diese scheinbar in besonderem Maße von der geschaffenen Verbindung profitieren. Der Grund hierfür ist aller Wahrscheinlichkeit nach die geschmälerte Distanz zwischen Ningbo und Shanghai, der bedeutendsten Industriestadt Chinas. Diese hat sich durch die Brücke um 120 Kilometer verkürzt.
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