Frische Bergluft atmen und dabei maximal entspannen: Das verspricht ein Urlaub in der abwechslungsreichen Region rund um den Bregenzerwald. Es ist vor allem der Mix aus ländlicher Entspanntheit, anspruchsvoller Kultur und kulinarischen Köstlichkeiten, der nachhaltig begeistert. So genießen Urlauber in den schmucken Dörfern ein lebendiges Miteinander, bei der gleichermaßen Raum für Ruhe und Bewegung bleibt.
Facettenreiche Ferienregion im westlichen Vorarlberg
Der Bregenzerwald im Bundesland Vorarlberg gehört aus geologischer Sicht noch dem Gebirgstypus der Ostschweiz an. Dennoch ist das Gebiet weit mehr als nur ein Wald. Stattdessen gehen grüne Hügel in Alme und Flusstäler über. Jedes Jahr lockt die gebirgige Kulisse Naturfreunde und Aktivsportler an, die in einem der 23 Dörfer übernachten. Schon deshalb ist der Tourismus im Bregenzerwald allgegenwärtig und punktet mit Nachhaltigkeit und Regionalität. Wer in die Region kommt, möchte in einem Individualurlaub etwas erleben und gleichzeitig die Seele baumeln lassen. Deshalb sind Tage voller Wellness-Anwendungen und abenteuerreichen Höhlentouren im Bregenzerwald kein Widerspruch.
Die Vielfalt der 23 Dörfer im Bregenzerwald
Die Bregenzer Dörfer mit rund 32.000 gastfreundlichen Menschen sind für ihre bäuerliche Tradition und Kultur bekannt:
- In der Mitte des Waldes liegt Andelsbuch mit seinen rund 2.500 Einwohnern. Auf mehr als 613 Metern Höhe beeindrucken die alten und neuen Holzbauwerke. Zudem richtet das Dorf im Abstand von jeweils drei Jahren eine sehenswerte Handwerkerausstellung in verschiedenen örtlichen Werkstätten aus.
- Der größte Ort im Bregenzerwald heißt Egg. Eine Besonderheit des Ortes sind die Brücken, über die man das Ortszentrum erreicht. 560 Meter hoch gelegen, ist Egg ein guter Ausgangspunkt für Rad- und Mountainbiketouren.
- Hittisau ist für seine Kirche im klassizistischen Stil bekannt. Im Inneren erwartet die Besucher ein Deckengemälde Winston Churchills, den ein Maler namens Waldemar Kolmsberger 1941 verewigte. Zudem findet sich in dem Ort das in Österreich einzige Frauenmuseum, das die Lebensumfelder der Frauen dokumentiert.
- Die kleine Gemeinde Krumbach zog vor Jahren internationale Aufmerksamkeit an sich, als sie Architekten sieben Bushaltestellen gestalten ließ. An dem Projekt, das originelle Ergebnisse hervorbrachte, wirkten renommierte Architekten aus aller Welt mit. Bis heute gilt es als „Disziplin“, in Krumbach von Busstation zu Busstation zu gehen.
- In Schoppernau verbergen sich zahlreiche Kleinode: Etwa der „Umgang Bregenzerwald“-Dorfrundgang, der bis nach Au führt. Ebenso sehenswert ist die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Jagdvilla „Villa Maund“, die für private Events gemietet werden kann. Zudem wartet die 1.000-Einwohner-Ortschaft mit schönen Übernachtungsmöglichkeiten auf. Besonders ein Hotel in Schoppernau ist sehr empfehlenswert – das Hirschen, das mit einer Gourmetküche und wohltuenden Wellness-Angeboten aufwartet.
- Die Spuren der Walser können neugierige Urlauber in den Ortschaften Schröcken und Warth entdecken. Dazu sind Themenwege entlang der Dörfer gedacht. In Warth findet darüber hinaus jährlich ein abwechslungsreicher Weihnachtsmarkt statt. Neben handgemachten, regionalen Produkten bieten Händler dort traditionelle kulinarische Köstlichkeiten an, etwa das Walser Raclette.
Gaumenfreuden im Bregenzerwald
Die Bregenzerwälder Region verwöhnt, wann immer möglich, ihre Gäste herzlich mit traditionellen Spezialitäten. Ganz oben auf der Liste der Köstlichkeiten stehen neben Fleisch und Kräutern Alpen- und Bergkäse. Davon werden rund 200 Tonnen Alpkäse in den Sommermonaten von Hand geschöpft. Eine Besonderheit an dieser Käsesorte stellt die silofreie Milch dar. Anstelle von Silofutter ernähren sich die Kühe im Sommer von Kräutern und Gras, im Winter von Heu. Inzwischen sind die geschmackvollen Käsesorten selbstverständlich in den erstklassigen Restaurants im Bregenzerwald angekommen. Kulinarische Feinschmecker können die Köstlichkeiten zudem mit einer Wanderung verbinden. In der Region – etwa im Alpgebiet von Mellau – werden spezielle Wanderungen mit Verköstigungen angeboten. Eine solche Tour beginnt mit einem herzhaften Frühstück und führt entlang der Wanderwege an Alpengasthäusern vorbei, die regionale Spezialitäten auftischen.
Typisch für den Bregenzerwald sind naturnahe Mischwälder. Insgesamt ist die Landschaft sehr abwechslungsreich: Urlauber wandern auf aussichtsreichen Bergen sowie an malerischen Seen und Flüssen entlang.
Aktivitäten in der Natur: Wandern, Klettern und Mountainbiking
Aktivsportler im Urlaub finden in der Region mehr als 1.500 Kilometer Wanderwege vor, die durch eine malerische Landschaft führen. Kreative Wanderwege sind ebenso vertreten wie ein Rundwander- oder Themenwanderweg mit 14 Stationen, der den Besuchern die Alpwirtschaft näherbringt. Radfahrer hingegen können sich in den Ortschaften Räder ausleihen und damit die Täler durchfahren. In Egg, aber auch Bizau oder Schoppernau gibt es Rückgabestandorte. Auch Mountainbiker können sich an herausfordernden oder gediegenen Routen versuchen – eine führt beispielsweise durch Egg bis zum Ebenwald.
Mitte Juni ist für Wassersportler die ideale Reisezeit gekommen. In diesem Monat werden die „Wälder Kajak Tage“ veranstaltet, weshalb etliche Wildwasserpaddler in der Region aufschlagen. Auch Kletterer haben im Bregenzerwald vielfältige Möglichkeiten, um ihrer Passion nachzugehen: Sie können beispielsweise Klettersteige in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden passieren oder den Klettergarten Bürstweg ausprobieren. Wer im Urlaub das (aktive) Abenteuer sucht, unternimmt eine geführte Höhlentour. Ein Angebot führt beispielsweise in die Schneckenlochhöhle, die vor mehr als 400 Jahren entdeckt wurde. Eine solche Tour, bei der die Abenteurer auch Tropfsteine und einen Wasserfall entdecken, dauert rund fünf Stunden.
Land und Leute im Bregenzerwald: Wo Natürlichkeit auf Tradition trifft
Dass Bregenzerwälder als eigenwillige und selbstbewusste Zeitgenossen bekannt sind, hängt mit ihrer Geschichte zusammen. Denn einst gehörte das Tal dem Grafen von Bregenz. Viele Rechte oblagen dem Kloster, als auch dem niederen Adel. Nach 1340 entwickelte sich zudem eine “Bauernrepublik”, in der ein starker gemeinschaftlicher Zusammenhalt herrschte. Bis heute spiegelt sich die geschichtliche Tradition in der Handwerkskunst und den erhaltenen Bauwerken wieder. Ein weiteres Brauchtum ist die Juppe, eine schöne und elegante Tracht aus der Region. Sie wird reich bestickt zu unterschiedlichen Anlässen wie Kirchgängen, Hochzeiten oder Beerdigungen getragen. Bis heute vererben die Bregenzerwälder ihre Frauentrachten sowie die nicht minder schönen Kopfbedeckungen an die nächste Generation weiter. Obwohl die Bevölkerung stolz auf ihre Wurzeln ist, zeigt sie sich offen für Neues. Und so erleben die Gäste im Bregenzerwald ein herzliches Willkommen, das auch nach dem Urlaub lange in Erinnerung bleibt.
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