Frank Lloyd Wright war einer der führenden amerikanischen Architekten, der mit seiner organischen Architektur ein neues Denken in Design und Designphilosophie brachte. Sein Fallingwater Gebäude, das in Pennsylvania liegt, zählt zu einem der bedeutensten amerikanischen Gebäude.
Auch als Kaufmann Building bekannt, baute Wright sein für viele als Meisterwerk geltendes Gebäude über einem Wasserfall. In den 20er Jahren lernte er den reichen Geschäftsmann und Kaufwarenladenbesitzer Edgar Kaufmann Sr. durch dessen Sohn kennen, der für kurze Zeit Architektur studiert und Wright als Dozent erleben durfte.
Fallingwater als Kaufmann Domizil
Durch Schmeicheleien bei einem Besuch im Kaufmann Domizil (gebaut von Benno Janssen) ließ Wright anmerken, dass er ein viel schöneres Haus für sie bauen könnte und nachdem ein Grundstück mit Wasserfall in Pennsylvania Erneuerungsbedarf zeigte, engagierte Kaufmann den damals schon berühmten Architekten, um sich ans Werk zu machen.
Fallingwater ist zwar ein Designwunderwerk, aber von einer architektonischen Sichtwarte aus war Wright fernab seines Elements, da er inmitten der Natur mit Beton arbeiten musste und dabei besonders die Statik aus späterer Sicht zugunsten des Designs außer Acht ließ.
Das führte im Übrigen dazu, dass das Gebäude bei einer Prüfung 1997 kurz vor dem Zusammenbruch war, ein prekärer Fehler Wrights, der während des Baus oftmals gegen die Ratschläge der Ingenieure ging, Stahlstreben entfernen und Stützpfähle verschmälern ließ, damit sie seinen Vorstellungen entsprachen.
Auch die starke Feuchtigkeit der Umgebung, nicht zuletzt durch den Wasserfall, hatte der Architekt nicht bedacht, weshalb Edgar Kaufman Jr. den Bau später auch scherzhaft „Rising Mildew“ (wachsender Schimmel) nannte.
Dennoch würden die Kaufmanns das Haus als Wochenendunterkunft über lange Jahre hinweg nutzen.
Japanisches Design inspirierte Wright
Davon abgesehen war es aber Wrights Liebe zum japanischen Design und ein Verständnis von Natur und Lebensraum, die Fallingwater zu einem Meisterwerk werden ließen. Detailreich und dennoch simpel war das gesamte Haus gebaut, um die Umgebung zu erleben, die Gästezimmer wurden absichtlich mit niedrigen Decken versehen, damit es die Bewohner nach draußen auf die ausladenden Terrassen trieb, um die atemberaubende Natur zu bewundern.
Viele Felsen, die in der Umgebung gefunden wurden, wurden in das Gebäude mit integriert, etwa um den Kamin herum.
Da die vielen Bereich durch verschiedene Treppen verbunden sind, erlebt man immer wieder die Gewässer rund herum, diverse Balkone und Terrassen, sowie ein kleiner Pool machen das Fallingwater zu einem echten Naturspektakel.
Fallingwater ist bezeichnend für seine Zeit und für Wrights Stil, als die reichhaltigen, fast schon überzogenen Designs des Jugendstils einer minimalistischen Eleganz wichen und auch die Umgebung immer mehr in das Konzept eingebaut wurde (was sich auch später etwa im Farnsworth Haus zeigte).
Wie jedoch auch bei Mies van der Rohes Glashaus zeigt sich eine Stil vor Nutzen-Philosophie der Designer, die bei aller Schönheit glücklicherweise heute nicht mehr allzu oft praktiziert wird.