In einem kleinen Dorf, das heutzutage vor allem durch eine alternative Lebensweise und reichlich Hippies auffällt, wurde in den 70er Jahren eine geheime Tempelanlage gebaut, die aufgrund von Visionen des Architekten entstand und allgemeinhin auch als „Achtes Weltwunder“ bezeichnet wird.
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Der Eingang zum Damanhur Tempel, auch „Tempel der Menschheit“ genannt, ist so unauffällig, wie überraschend, ein kleines Haus, das wie ein normales Familienhaus wirkt, in einer kleinen Stadt im Süden Italiens. Hier leben Menschen in einer Art Kommune zusammen, die 1975 von Oberto Airaudi gegründet und nach einer ägyptischen Stadt benannt wurde.
Der Tempel von Damanhur: im Traum entstanden
Oberto Airaudi war es auch, der behauptete, dass er seit seiner Kindheit von einem Tempel träumte, der ihm angeblich in einem früheren Leben schon einmal begegnet sei. 1978 begannen die Bauarbeiten mehr als 30 Meter unter der Erdoberfläche und das auch noch ohne Genehmigung der Behörden.
1991 war der Tempel mitsamt seiner sieben Hallen fast fertig, gerade rechtzeitig, denn in dieser Zeit bekamen auch die Behörden davon mit und ließen den Bau gerichtlich stoppen, obwohl sie die künstlerische Arbeit in den Hallen selbst weiter zuließen.
Mittlerweile hat die italienische Regierung ein Auge zugedrückt und der Tempel darf fertig gebaut werden und ist sogar für Touristen zugänglich.
Und ein Besuch lohnt sich.
Die sieben detailliert und reich bemalten Tempelanlagen werden durch ein Labyrinth verbunden, mit Decken, die bis zu 7 Meter hoch sind und so überwältigend ausgestattet, dass es unmöglich erscheint, dass Menschen hier tagtäglich über Jahre hinweg umsonst gearbeitet haben, um das wahnsinnig schöne Konstrukt zu bauen.
In allen Farben leuchten die Wandmalereien, die scheinbar aus allen möglichen Kulturen Referenzen tragen, die Glasarbeit lässt selbst Kirchen erblassen und die Standpfeiler sind liebevoll mit Figuren und Mustern versehen.
Der Tempel ist wahrhaft ein Anblick, den man selbst erlebt haben muss, um es zu glauben.
Dass all das entstand, ohne aufwändige Werkzeuge, sondern nur mit gewöhnlichen Werkzeugen, die man auch vor hundert Jahren schon verwendete, ist umso erstaundlicher.
Die sieben Räume des Tempels
- Halle des Wassers – Dem Femininen zugeordnet und der Offenheit gewidmet, sie wurde so angelegt, dass die Akustik das Musizieren geradezu einlädt.
- Blaue Halle – Für Meditation und soziales Miteinander, wird zur Inspiration und Reflektion genutzt. Als älteste Halle aller Tempel ist sie der erste Raum, den man betritt und sie bereitet einen innerlich reinigend auf die anderen Räume vor.
- Halle der Erde – Dem Maskulinen zugeordnet, zur Erde und dem Kreis der Reinkarnationen, sie wird auch für Tanz genutzt und ist teilweise über 7 Meter hoch.
- Halle der Metalle – Wird den Stufen der Menschheit zugeordnet und den dunklen Gegenden der menschlichen Psyche und soll dabei helfen, schwere Entscheidungen zu treffen, bzw. zu erkennen, was der nächste Schritt sein soll.
- Halle des Labyrinths – Soll die Verbundenheit aller verschiedener Kulturen symbolisieren.
- Halle der Sphären – Soll das Universale einladen und damit Ideen und Nachrichten für alle Menschen zu sich führen, auch von Wesen, die nicht auf der Erde leben.
- Halle der Spiegel – Dem Himmel und dem Licht gewidmet, was sich an der vergläserten Decke zeigt, die mit Tiffany-Glas in allen Farben des Regenboges erleuchtet. Für spirituellen Kontakt kann man sich in dieser Halle auch schlafen legen.