Die Probyläen bilden das beeindruckenden Tor zur „Altstadt“ von Griechenlands Metropole Athen. Nicht nur rein optisch beeindruckend, sondern auch architekturhistorisch bedeutsam ist der Komplex auf dem altehrwürdigen Hügel. Im letzten Jahr wurden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen, und die Probyläen erstrahlen in neuem Glanz.
Errichtet wurden die Propyläen zwischen 437 und 432 vor Christus, zur Blütezeit der athenischen Demokratie. Die Arbeiten an den im dorischen Stil gehaltenen Säulen wurden wegen des Ausbruchs des Peloponnesischen Krieges eingestellt, und danach nicht wieder aufgenommen. Entwerfender Architekt des Bauvorhabens war der bis dato unbekannte Mnesikles. Erst fast 2500 Jahre später sollte sein Werk vollendet werden.
Die Probyläen der Akropolis – Ein Wahrzeichen Athens
Die Errichtung der Probyläen war ein Bestandteil des perikleischen Bauprogramms auf der Akropolis, die in Angriff genommen wurden, als die Arbeiten am Parthenon Tempel vollendet waren. Die Propyläen befinden sich am Scheitelpunkt des westlichen Zugangs, über den man die Akropolis besteigen konnte.
Das Kernstück des Portals stellt das zentrale Gebäude dar, welches mit sechs dorischen Säulen den westlichen Eingang zur Akropolis akzentuiert und die Proportionen der Säulen des Parthenons widerspiegelt. Aus dem Hauptgebäude heraus führt ein zentraler Durchgangsweg, der als die Heilige Strasse bekannt war, und von der Akropolis zur Kultstätte Eleusis führte.
Bis ins Jahr 1656 standen die Probyläen relativ unbeschädigt an diesem Platz, bis eine Explosion durch ein Pulvermagazins schwere Beschädigungen an der Anlage verursachte. Des weiteren wurde in fränkischer oder osmanischer Zeit im südlichen Flügel ein Turm angefügt, der 1874 abgerissen wurde. In der byzantinischen Epoche wurde der Bau als Palast von der Familie de la Roche genutzt.
Die Vollendung eines Meisterwerks
Ende 2009 fanden die acht Jahre andauernden Restaurationsarbeiten an den Probyläen ein Ende, und das Portal lässt sich nun wieder ohne störende Baugerüste betrachten. Seit 2002 wurden grösstenteils an der Decke des Bauwerks aufwendige und langwierige Restaurationen durchgeführt, weshalb es von Kränen und Gerüsten umstellt werden musste.
Verbindungsstücke aus Metall, die in den Jahren 1910 bis 1917 montiert wurden, hatten angefangen zu oxidieren. Sie mussten daher durch besser geeignete Materialien ausgetauscht werden. Eine Reise nach Griechenland wird sich wahrscheinlich dieses Jahr doppelt lohnen, denn auch die Restaurierungen des Säulengangs auf der Nordseite des Parthenons und am Niketempel sollen noch 2010 beendet werden.