Der Straßburger Münster und die astronomische Uhr

Steht man vor dem Liefrauenmünster im Straßburg, dem Wahrzeichen des Elsass, fühlt man sich schnell in eine längst vergangene Zeit zurück versetzt- der aufwärtsstrebende Bau verweist sogleich auf den Stil der Gotik. Bereits der erste Blick lässt die Bedeutung des Straßburger Münsters erahnen. Und dieser Eindruck trügt nicht. Das römisch-katholische Gotteshaus ist gleich in doppelter Hinsicht einzigartig: Es zählt zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte und ist zudem eines der größten Sandsteinbauten der Welt.

Das Liebfrauenmünster wurde 1176 bis 1439 erbaut. Es ist zunächst im romanischen und später im gotischen Stil gefertigt worden. Noch immer sind Elemente beider architektonischen Strömungen erkennbar. Während der Ostbau vor allem Anzeichen der Romanik birgt, ist der Westbau von der Gotik geprägt. Doch die Kathedrale war noch viel mehr Einflüssen ausgesetzt, so entstand beispielsweise erst im 16. Jahrhundert mit dem Laurentiusportal eines der fünf Portale, welche als künstlerische Höhepunkte der Kirche gehandelt werden. Es entstand somit als Werk der Renaissance.

Das Gebäude ist heute 110 Meter lang. Die Fassade erreicht eine Höhe von 66 Metern. Der Nordturm allerdings ist ganze 142 Meter hoch. Ihm ist es zu verdanken, dass der Straßburger Münster fast 250 Jahre lang, nämlich von 1625 bis 1874, den Titel des höchsten Gebäudes der Welt innehatte.

Ein Highlight des Münsters ist die astronomische Uhr, welche sich im südlichen Querschiff des Liebfrauenmünsters befindet und Erd-, Mond- und etliche Planetenbahnen anzeigt. Der Vorläufer dieser Uhr wurde von einem Mathematiker namens Conrad Dasypodius erdacht und von Josias und Isaak Habrecht im Jahre 1574 erschaffen. Sie lief ganze 215 Jahre lang. Nachdem sie anschließend etwa 50 Jahre stillgestanden hatte, folgte eine Zeit der Planung. Im Jahre 1842 wurde dann ein neues Modell geschaffen, welches auf Jean-Baptiste Schwilgué (s. hier) zurückgeht. Lediglich Uhrgehäuse und wenige Porträts erinnern noch an die vorangegangene Uhr.

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