Der Berliner Reichstag hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Seit 1999 ist er Sitz des deutschen Bundestags und ist bei Besuchern besonders wegen seiner gläsernen Kuppel beliebt.
1871 wurde Berlin zur Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs ernannt. Damit das Parlament hier tagen konnte, wurde 1884 bis 1894 der Reichstag nach dem Entwurf des Architekten Paul Wallot errichtet. Nachdem Berlin der neue Sitz der Regierung von Deutschland wurde, wurde der Reichstag in den 90ern erneut umgebaut.
Reichstag in Berlin: zerstört und wieder aufgebaut
Der SED-Politiker Philipp Scheidemann rief 1918 vom Fenster des Reichstags aus die Weimarer Republik aus.
Bis 1933 nutzte Hitler den Reichstag für seine Zwecke. Mit dem Reichstagsbrand begründete er die Anwendung des Ermächtigungsgesetztes. In der Nazizeit tagte das Parlament, das nur aus der NSDAP bestand, in der gegenüberliegenden Krolloper. Der Reichstag wurde für nationalsozialistische Propaganda-Ausstellungen genutzt.
Während des Krieges wurde der Reichstag stark beschädigt und bis 1957 nicht genutzt. Paul Baumgarten begann in diesem Jahr den Reichstag umzubauen. Die beschädigte Kuppel musste gesprengt werden.
1994 bis 1999 wurde der Reichstag zum zweiten Mal umgebaut. Diesmal von dem britischen Architekten Norman Foster. In dieser Zeit entstand die berühmte Glaskuppel mit Aussichtsplattform, die viele Touristen in die Sehenswürdigkeiten in Berlin lockt.
Christo verhüllt den Reichstag
1995 wird der Reichstag als Kunstprojekt weltberühmt. Zwei Wochen lang ist der Reichstag mit einer silbernen Plane verhüllt. Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude machen den Reichstag damit in der ganzen Welt bekannt und ziehen mit ihrem Kunstwerk Millionen Touristen an.
Die Wiese vor dem Reichstagsgebäude ist häufig ein Ort für Protestaktionen. Die Demonstranten versuchen sich hier direkt vor dem Bundestag Gehör zu verschaffen.