Absolutes Südseeflaire. Süßes Inselleben. Traumhafte Strände und eine entrückte Welt: Die Malediven sind der Inbegriff für Traumurlaub. Besonders für die Deutschen!
Mehr als 1000 Inseln gehören zu dem exotischen Land. Und besonders die Deutschen sind angetan von der atemberaubenden Schönheit, so erzählt der Präsident Nasheed, dass die Inselbewohner nicht nur vom Tourismus leben – sondern hauptsächlich von den deutschen Touristen, die sich an endlosen Pulversandstränden einfach nicht satt sehen können.
Doch Schönheit ist vergänglich. So auch das hiesige Paradies. Die Klimaerwärmnung bedroht die wunderschöne Pracht zusehens zu überfluten, deshalb plant die Politik jetzt Landkauf, um den beheimateten Menschen ein neues Zuhause bieten zu können und nicht zu Dauercampern zu machen. Der Tourismus ist ein nicht versiegender Geldfluss, daher möchte Nasheed etwas davon regelmäßig abschöpfen, um es anzusparen. Wo genau, das ist noch nicht ganz klar. Indien und Sri Lanka sind schon im Gespräch, weil das dort vorherrschende Klima ein ähnliches ist.
Doch das globale Ausstrecken der maledivischen Finger hat auch eine andere Konsequenz: Während viele Inseln bisher für Touristen gar nicht zugänglich waren, um die muslimische Inselkultur zu schützen, öffnen sie nun ihre Pforten für den Tourismus. Sich beschnuppern, kennen lernen und auch sich selbst zu präsentieren, sei nunmal ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation.
Ich glaube ja, dass Nasheed insgeheim einen noch größeren touristischen Zuwachs durch die Öffnung erwartet. Er versucht, der Welt etwas neues zu bieten, um mehr Geld beiseite legen zu können. Finde ich übrigens völlig legitim angesichts der wachsenden, salzig flüssigen Bedrohung. Dass die Inselbewohner die Katastrophe nicht einfach abwarten, sondern sich schützen und präventive Maßnahmen ergreifen möchten, ist ja wohl ein nachvollziehbarer Plan, oder? Nur bleibt ein leicht bitterer Nachgeschmack auf der kokosverwöhnten Zunge haften: Es bleibt die Frage offen, ob wir in einem bisher verschlossenen Land tatsächlich willkommen sind oder ob aus einer Not eine Tugend gemacht wurde…? Ich weiß nicht, wie schön ein Urlaub ist, wenn man eine unterschwellige Abneigung beim Abendessen serviert bekommt. Und wie bedrückend so eine maledivische Stimmung ist. Denn selbst das Paradies ist nicht perfekt – wenn es von Menschen bewohnt wird 😉 .
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