Auf dem Mar-po-ri-Berg in Lhasa, der Hauptstadt der autonomen Region Tibet der Volksrepublik China, erstreckt sich ein riesenhafter Palastbau, der Potala-Palast. Einst diente er als offizielle Residenz des Dalai Lama, welcher als Experte des Vajrayana-Buddhismus gilt und aus diesem Grund ein hohes Ansehen genießt. Heute fungiert der Palast als Museum und gleichzeitig als Pilgerstätte für Buddhisten aus Tibet.
Der Potala-Palast besteht genau genommen aus mehreren eigenständigen Konstruktionen. Während der „Potrang Karpo“, der weiße Palast, bereits im Jahre 1648 erbaut wurde, kam es erst fast 50 Jahre später, Anno 1694, zur Fertigstellung des „Potrang Marpo“, des roten Palasts. Allerdings wurde das Bauvorhaben mehrere Male erweitert. So ist es etwa dem 13. Dalai Lama zuzuschreiben, dass der rote Palast im Jahre 1922 um zwei Etagen erweitert wurde. Auch der Norbulingka ist unter anderem als Teil des Ensembles anzusehen. Den Bau dieses „Sommer-Palastes“ veranlasste der siebte Dalai Lama Mitte des 18. Jahrhunderts.
Das 350 Meter lange und 300 Meter breite Bauwerk, welches mit Wandmalereien und vergoldeten Elemente verziert ist, beinhaltet ganze 999 Räumlichkeiten auf 13 Etagen. Natürlich wurde diese Fläche nicht ausschließlich dem Dalai Lama zur Verfügung gestellt. In den Gebäuden befanden sich zusätzlich zu dem Bereich besagter Autorität, Wohnraum für Mönche, mehrere Terrassen, Kapellen sowie Säle, welche für Meditationen und Zeremonien genutzt werden konnten. Außerdem beherbergen drei Stockwerke des imposanten Bauwerks die prachtvoll hergerichteten Gräber ganzer acht ehemaliger Dalai Lamas. Während der chinesischen Kulturrevolution war in dem Gebäude zudem die chinesische Besatzungsarmee untergebracht. Der weiße Palast fungierte außerdem als Sitz der Regierung.
Das „Historische Ensemble Potala-Palast in Lhasa“ wurde im Jahre 1994 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes (s. hier) aufgenommen.
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