Der Parthenon in Athen – Kurvatur und Wirkung

Der Parthenon in Athen - Kurvatur und Wirkung

Der Parthenon ist ein Tempel, der um 447-432 v.Chr. auf der Akropolis in Athen fertiggestellt wurde. Das Gotteshaus ist heute eines der berühmtesten Bauwerke der Welt.

Unzählige Ansichtskarten zeigen Fotos des Parthenon, die eingängige Säulenkonstruktion wird auch oft bemüht, um den Begriff „Athen“ in grafischen Darstellungen zu repräsentieren.

Der Bau ist ein Projekt des Politikers Perikles, dem der Architekt Iktinos und der Bildhauer Phidias zur Seite standen.

Besonders an der Bauweise sind zwei Dinge: Zum einen wird die ganze Struktur von einem bestimmten Verhältnis beherrscht: 1 : 2 (+1).

Die Maße der Grundfläche des Parthenon, auf der die Säulen stehen, sind mit 4:9 proportioniert, im Aufriss der Tempelfront finden sich alle Proportionen im umgekehrten Verhältnis 9 : 4.

Laut neueren Forschungen aber liegt die Besonderheit der Bauweise des Parthenon vor allem in der so genannten Kurvatur: Dabei wird davon ausgegangen, dass die mit bloßen Auge als gerade wahrgenommenen Linien der Grundfläche eigentlich absichtlich gewölbt sind. Diese Wölbung wird von den Säulen weiter getragen und bis in die Dachkonstruktion vererbt, so entsteht dem Auge unterbewusst eine dynamischere Struktur des Tempels.

So ist der Parhenon eines der ersten Beispiele von Architektur, bei der dem Auge durch Tricks im Detail Dinge vorgetäuscht werden, die es bewusst nicht wahrnehmen kann. Die plastische Gestalt des Baus von außen gesehen ist damit auch in der Konstruktion wichtiger gewesen als das innere Raumerlebnis.

Ein wunderbarer Bau. Jeder, der sich für Architektur interessiert, sollte den Parthenon einmal besucht haben.

Bildquelle: Pixabay, nonbirinonko

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