Das Betrachten einer Tempelanlage ist für die meisten Europäer etwas ganz Besonderes. Schließlich kann es äußerst faszinierend sein, ein Bauwerk einer fremdartigen Kultur zu besichtigen und besonders Tempeln sind viele versteckte Details zu eigen, die es zu entdecken gilt. Der Himmelstempel in Chinas Hauptstadt Peking, ist ein gutes Beispiel für die atemberaubende Architektur des asiatischen Raumes.
Der Himmelstempel besteht aus mehreren Anlagen, welche idyllisch in einem Park gelegen sind. Sie werden allerdings von zwei Mauern abgetrennt. Eine dieser Abgrenzungen, im Norden gelegen, ist rund angeordnet, während die andere, welche sich im Süden der Anlage befindet, von eckiger Gestalt ist. Die Anlage ist zudem in einen inneren und einen äußeren Aspekt unterteilt, wobei die bedeutsamsten Tempelgebäude sich im inneren Teil befinden. Besagter innerer Teil ist zusätzlich in einen südlichen und nördlichen Bereich aufgeteilt worden.
Die Halle der Ernteopfer gilt als wichtigstes Gebäude des Tempels und ist gleichzeitig eines der Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt (s. hier). Sie wurde in Ming- und Qing-Dynastie einmal jährlich vom jeweiligen Kaiser höchst persönlich aufgesucht, welcher hier für eine erfolgreiche Ernte betete. Das Gebäude wurde rund gestaltet, was ihm seinen ganz besonderen Charme einbringt. Doch auch die Dachkonstruktion ist außergewöhnlich. Es handelt sich um eine dreistufige Konstruktion, welche zudem mit zahlreichen Verzierungen versehen wurde. Umgeben ist das Gebäude von einer ebenfalls dreistufigen Terrasse, die aus Marmor gefertigt wurde. Die Halle, welche heute besucht werden kann, ist eine originalgetreue Rekonstruktion aus dem Jahre 1890. Das ursprüngliche Bauwerk stammte aus dem Jahr 1420, dieses fiel allerdings Anno 1889 einem Brand zum Opfer.
Über die 360 Meter lange Danbi-Brücke gelangt man von besagter Halle zu einem weiteren Gebäude mit rundem Grundriss. Dieses befindet sich im südlichen Teil der Anlage und ist etwas kleiner. Es wird als „Halle des Himmelsgewölbes“ bezeichnet und stellt ebenfalls einen wichtigen Bestandteil der Tempelanlage dar.