Das Ulmer Münster ist nicht nur die größte protestantische Kirche, sondern hat mit einer Höhe von 161,53 Metern auch den höchsten Kirchenturm der Welt! 1377 wurde bereits der Grundstein für das zunächst katholische Gotteshaus gelegt. Fertiggestellt werden konnte der gotische Bau jedoch erst 1890.
Im 14. Jahrhundert lag die Ulmer Pfarrkirche rund einen Kilometer außerhalb der Stadtmauern. Aufgrund von Unruhen waren die Bürger regelmäßig an ihrem Kirchengang gehindert und beschlossen so, eine neue Kirche innerhalb der Stadttore bauen zu lassen. Damals hatte Ulm keine 10000 Einwohner, doch schafften sie es gemeinsam, den Neubau zu finanzieren.
Während des ersten Bauabschnitts 1377-1543 wechselten die Bauherren ständig und somit auch die Pläne für die neue Anlage. Einflüsse aus der Architektur Prags und des Straßburger Münsters wurden eingebunden. Doch die zum Teil enormen Planänderungen verursachten massive Schäden, so dass Ende des 15. Jahrhunderts große Teile der Kirche abgerissen und Sicherheitsmaßnahmen, wie zum Beispiel Verstärkung der Fundamente, durchgeführt werden mussten.
Im Zuge der Reformation traten die Ulmer Bürger 1530 zum evangelischen Glauben über. Die Reformation, innenpolitische Konflikte und Geldmangel führten 1543 schließlich für über 300 Jahre zum Baustopp.
Im Nationalismus des 19. Jahrhundert wuchs die Begeisterung für das Mittelalter und somit wurde die Fertigstellung seine Bauten zur nationalen Aufgabe. Im zweiten Bauabschnitt 1844-1890 musste das Ulmer Münster zunächst vor dem Einsturz gerettet werden, bevor es vollendet werden konnte.
Im zweiten Weltkrieg wurde Ulm fasst vollständig zerstört, doch das Münster überlebte die Angriffe fast unversehrt und kann heute noch in seiner ganzen Pracht bestaunt werden: das Chorgestühl und das 28 Meter hohe Sakramentshaus aus dem 15. Jahrhundert sind sicherlich nur einige Höhepunkte!
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