Essen, Bochum, Dortmund, Oberhausen, Hagen, Duisburg, Mühlheim, Hattingen…wer das Ruhrgebiet nicht kennt, sollte auch nicht darüber reden. Ja – es gibt sie, die hässlichen Bausünden aus der betonlastigen Vergangenheit. Nein – die Luft ist nicht verdreckt durch die ganzen Kohlebergwerke, seit den 50ern kommen die Bergwerke immer mehr zum Stillstand, aktuell gibt es nur noch 6 aktive Zechen.
Mit über 5 Millionen Bewohnern ist die „Ruhrstadt“ durchaus eine Konkurrenz für die Hauptstadt Berlin. Sie hat sich zum Beispiel erfolgreich für den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2010 beworben. Es wird bewusst mit dem Charme der Industrie gespielt: Einige Zechen wurden in Kulturzentren umgebaut und es gibt die Route der Industriekultur. Die bietet nicht nur Wander- und Fahrradwege entlang des Ruhrgebiets, sondern auch zahlreiche Events: Von Nachtlichtführungen, über in Kunstparks umgebaute Industriegelände, bis hin zu Steigerführungen mit Püttgeschichten, Bier und Wein.
Man muss sich auf den speziellen Charme des größten Ballungsraums in Deutschland einlassen – es ist mit Sicherheit die einzige Gegend, wo man „unter Tage“ sagt, wenn man meint, dass man sich unter der Erde befindet. Insider lieben jedoch ihren „Ruhrpott“ und wer mag, kann auch gleich Fanartikel davon kaufen.
Die Musikwelt hat schon einiges an Ohrwürmern über das Ruhrgebiet geschrieben. Grönemeyer verewigte es mit „Bochum“ und auch Wolfgang Petry kommt von der Droge Ruhrgebiet nicht mehr los. Marius Müller Westernhagen singt wohlwissend vom „Revier“:
„Ich rieche den Dreck, ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher wieder zu Hause zu sein“.
Da bleibt einem nicht mehr viel hinzuzufügen. Tja, dat warn se auch schon, die Dönekes über den Pott…