Aus einer Tradition heraus, kleine Soldatenfiguren in die Grüfte verstorbener Kaiser zum Schutz zu geben, machte Qin Shi Huang ein Mysterium, das zu den beeindruckendsten Fundstücken der Welt gehört.
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Der erste Kaiser nach Chinas Vereinigung brachte große wirtschaftliche und politische Änderungen über sein Volk (nicht immer zum Vorteil des Volkes), ist für viele außerhalb Chinas aber sicherlich am meisten für seine Terrakotta Armee bekannt geworden.
Qin Shi Huang: Der unsterbliche Kaiser
Qin Shi Huang hatte große Angst vorm Sterben und suchte sogar nach dem fabulösen Lebenselixier. Zeit seines Lebens unternahm er viele Reisen, die ihn angeblich an Orte bringen sollten, wo er Unsterblichkeit erlangen könnte. Heilige Berge, Alchemie und Magier sollten ihm dabei helfen, doch letzten Endes musste auch der mächtige Kaiser vor Gevatter Tod einknicken.
Ironischerweise starb er an Quecksilverpillen, die er von seinen Alchemisten verabreicht bekommen hatte, um eben jene Unsterblichkeit zu erlangen. 210 vor der christlichen Zeitrechnung erlag er der Vergiftung. Da er sich gerade auf Reisen befand und seine Berater fürchteten, dass die Nachricht seines Todes Unruhen auslösen würden, hielten sie den Tod bis zur Ankunft im Palast geheim.
Das Mausoleum des Kaisers soll im Bau über 38 Jahre gebraucht haben und startete als er gerade einmal 13 Jahre alt war. Die Gruft selbst ist 76 Meter groß, der Bauplan der Gruft ist eine Imitation von Qins Hauptstadt und hat einen Durchmesser von 6,3 Kilometern. Im inneren Kreis, der einen Durchmesser von 2,5 Kilometern hat, befindet sich die Gruft.
Wie viele Arbeiter tatsächlich am Bau beteiligt waren, kann man nicht genau sagen, zwar wird geschätzt, dass es bis zu 700000 waren, allerdings soll es damals gar nicht so viele Menschen in der Bevölkerung gegeben haben, um diese Zahl zu bestätigen.
Das Innere der Gruft war ein dekadentes Wunderwerk, eine Nachahmung eines Gartens mit Jadebäumen und blauen Steinen, um den Nachthimmel nach zu ahmen.
Astronomische Symbole und geographische Formen zierten die Wände und viele Fallen sollten Grabräuber und andere Eindringlinge davor bewahren, Qins Ruhe zu stören, was allerdings nicht gelang, da man davon ausgeht, dass die Gruft mehrmals ausgeräumt wurde.
Die Terrakotta Armee
Das größte Mysterium dieser Gruft war jedoch weder das komplizierte Fallensystem noch die kostspielige und aufwändige Verzierung, sondern die gigantische Terrakotta Armee, die erst in den späten 70er Jahren von Wissenschaftlern entdeckt wurde.
- 8000 Soldatenfiguren
- 130 Streitwagen gezogen von 520 Pferden
- und 150 Kriegspferde
wurden in der Nähe des Mausoleums vergraben, abgesehen von der schier überwältigenden Nummer der Figuren war es besonders die Tatsache, dass jeder Soldat ein individuelles Gesicht trug, Grund für viele wilde Spekulationen.
Die Figuren – inklusive Tänzer, Musiker und andere Entertainer – wurden in einer Nachahmung von Qins Palast entdeckt und anscheinend von Bildhauern im ganzen Land angefertigt. Insgesamt 8 Gesichtsvorlagen gab es, die dann mit Ton individualisiert wurden, dazu kam, dass sie in allen Farben zu Leben gebracht wurden.
Man geht davon aus, dass die Soldaten nach ihrem Rang aufgestellt wurden und auch mit echten Waffen ausgestattet wurden, die anscheinend jedoch Grabräubern zum Opfer fielen.
Bis jetzt weiß man nicht, warum diese Armee aufgestellt wurde. Einige spekulieren zum Schutz des Kaisers im Tod, es gibt sogar Legenden, die besagen, dass die Armee erwacht, wenn man seine Gruft angreift, andere gehen davon aus, dass Qins Wunsch nach Unsterblichkeit auch das Beleben der Steinarmee involvierte. Wiedemauchsei, es ist ein erstaunlicher Anblick und ein großes Kulturgut der Welt.