Das Franziskanerkloster Graz ist eine in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute Kirche am Ufer der Mur. Darüber hinaus war sie die erste Ordensnierderlassung auf Grazer Stadtgebiet. Heutzutage ist das Kloster im Besitz der reformierten Franziskaner (OFM), die das Gebäude in Folge der Observanzbewegung im 16. Jahrhundert übernahmen.
Die in Graz ansässige Brüdergemeinschaft hält in ihrer Klosterkirche täglich (!) Gottesdienste ab. Welche Aufgaben hat die Kirche noch? Sie ist für die Seelsorge als auch für die Ausblidung junger Franziskaner (mit 1.300 Mitgliedern die kleinste Kirchengemeinde aus Graz) verantwortlich und hat und übernimmt ebenfalls Verantwortung für den bemerkenswerten Bestand der Zentralbibliothek der Franziskanerprovinz von insgesamt 13.000 Titeln! Damit beherbergt dieses Gebäude eine der bedeutendsten und vor allem kostbarsten Bibliotheken des Landes Steiermark (Österreich).
Der gelbe Kirchturm ragt aus dem Meer roter Häuserdächer heraus und verwandelt das Grazer Stadtbild in einen Bilderbuchausschnitt. Wie viele andere historische Gebäude wurde auch das Franziskanerkloster vom Zweiten Weltkrieg gebrandmarkt. Anschließend wurde es wiederhergestellt und von 1982 bis 1988 einer Komplettrenovierung unterzogen. Ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen die m Chorbereich angebrachten Fenster. Doch woraus resultiert die schräge Orientierung des Grundrisses? Die Kirche wurde ursprünglich auf einer ehemaligen kleinen Insel zwischen dem Haupt- und einem Seitenarm der Mur erbaut.
Hoffen wir, dass uns dieses historische, etwas außergewöhnliche Gebäude noch lange erhalten bleibt. Ein weiteres Bild gibt’s hier.