Dass Cornwall die Zukunft der Menschheit zu retten sucht, hätte man wohl in tausend Jahren nicht vermutet, aber tatsächlich ist das Eden Projekt nur eine der vielen Visionen von Tim Smit, die ökonomisch und umweltbewusst die Zukunft gestalten sollen.
Gerade einmal 2 1/2 Jahre dauerte das Fertigstellen des Eden Projektes, einer Ansammlung an Glasdomen, die das größte Gewächshaus der Welt bilden – im beschaulichen Cornwall in England. In Zusammenarbeit mit Architekt Nicholas Grimshaw arbeitete Smit an Biodomen, die einmal die tropische und einmal die mediterrane Flora repräsentieren sollen.
Das Eden Projekt
Der Garten Eden sollte als Vorbild dienen, ein paradiesischer Zustand. Im tropischen Dom, bzw „Biome“ findet man Bananenbäume, Kaffeepflanzen und Bambus, die Gesamtfläche beträgt 1,56 Hektar.
Der mediterrane Biome ist da etwas kleiner, mit gerade mal 0,654 Hektar und typischen Pflanzen wie Oliven, Trauben und vielen ariden Pflanzen.
Die Dome sind aus einem speziellen Stahlgerüst geformt und aus hexagonalen Panelen zusammen gebaut, die aus EFTE, einem thermoplastischem Stoff, bestehen. Dadurch müssen die Dome selbst nur 2 Monate im Jahr beheizt werden, da die Innenräume derartig gut isoliert sind. Die Gebäude brauchen keine stützenden Strukturen sondern tragen sich selbst im Aufbau des geodätischen Stils.
Aufklärung zum Leben im Biodom
2005 wurde ein weiteres Gebäude hinzu gefügt. „The Core“ (der Kern) wurde gebaut, eine Fläche die Bildung und Auskunft geben soll, um das Eden Projekt besser erklären zu können. Mit Klassen- und Ausstellungsräumen soll hier das Konzept der Mensch/Umwelt Beziehung vermittelt werden. The Core ist kein Gewächshaus und wurde von Künstler Peter Randall-Page nach der mathematischen Basis des Pflanzenwachstums gestaltet. Diese wurde in geometrische Formen umgerechnet und in bronzenen Dachgebilden verwirklicht.
Smit hat allerdings schon eine neue Idee, und zwar ein Schaustück für räumlich begrenztes Leben unter einer Kuppel, etwa für den Fall, dass die Luft außerhalb nicht mehr ertragbar wird. Man kann nur hoffen, dass diese ambitionierte Idee bald Finanzierung findet, auch wenn der Gedanke arg morbide ist. Bis dahin kann man jährlich verschiedenste Musikacts in Eden belauschen.