Carlos Slim gilt, nach dem „Forbes Magazin“, als der reichste Mann der Welt. Nun hat er seiner Heimatstadt, Mexiko-City, ein Museum (samt Kunstsammlung) geschenkt.
In nur zwölf Monaten ist das „Museo Soumaya“, das mit tausenden Stahlplatten bedeckt ist, aus dem Boden gestampft worden. In Auftrag gegeben hat es der reichste Mann Mexikos und der Welt, Carlos Slim. Entworfen hat das 16.000m² große Gebäude, das fast 70.000 Kunstwerke aus über fünf Jahrhunderten ausstellt, der Schwiegersohn des Milliardärs, Fernando Romero. Was ist das Besondere an der zylinderförmigen Architektur des Museums?
Das „Museo Soumaya“ – Ein Geschenk für Mexiko-City
Das Museum, das Carlos Slim nach seiner 1999 verstorbenen Frau benannt hat, wurde dieses Jahr im März groß eröffnet. Durch seine Frau sei er an Kunst herangeführt worden und gemeinsam haben sie nach ihrer ersten Auktion damit begonnen, Kunst zu sammeln. Und was macht ein Milliardär, wenn er Kunst sammel? Er betreibt dies exzessiv. So befinden sich heute fast 70.0000 Kunstwerke in seinem Besitz, die auf einen Gesamtwert von 700 Millionen Dollar geschätzt werden. Da war klar, dass bei der Masse an Kunstwerken, ein so reicher Mann wie Carlos Slim, auf die Idee kommen musste, sich und seinen Kunstwerken, ein Museum zu errichten. Dies ist mit der Vollendung des „Museo Soumaya“ geschehen.
Die Architektur des 70 Millionen Dollar Hauses
Das Museum, das vorher an anderer Stelle in Mexiko-City stand, ist 2011 in seinen neuen Bau, der vom Architekten Fernando Romero entworfen wurde und der mit einer Tochter von Carlos Slim verheiratet ist, umgezogen. Das neue 16.000 Quadratmeter große Gebäude ist 46 Meter hoch und die gesamte Fassade des 6-stöckigen Museums ist mit insgesamt 16.000 Aluminium Fliesen bedeckt. Das verwendete Aluminium kam natürlich, wie sollte es anders sein, aus einer Firma des Milliardärs. Das Museum, das einen relativ schmalen Eingang hat, öffnet sich dem Besucher mit einer großen weißen Galerie. Das oberste Stockwerk ist geöffnet, so dass das Sonnenlicht natürlich ins Museum scheint.
Architektonische Inspiration – Frank Lloyd Wright & Frank Gehry
Das Gebäude wurde stilistisch schon u.a. mit dem „Selfridges“-Shop, in Birmingham und dem Guggenheim Museum in Bilbao, verglichen. Der Innenraum des Museums erinnert zudem stark an das von Frank Lloyd Wright entworfene Solomon R. Guggenheim Museum in New York, während die äußere Fassade schon des Öfteren mit dem von Frank Gehry entworfenen Guggenheim Museum in Bilbao, verglichen wurde.
Was sagt die Öffentlichkeit zu Carlos Slims Denkmal?
Die Meinungen über das von Carlos Slim in Auftrag gegebene Museum gehen stark auseinander. Die einen freuen sich, dass Mexiko-City endlich ein Privates Museum hat, das der Öffentlichkeit an sieben Tagen in der Woche, kostenlos zugänglich ist. Andere sind eher der Meinung, dass in einem Land wie Mexiko, wo die Kluft zwischen Arm und Reich riesengroß ist, ein 70 Millionen Dollar Museum, so ungefähr das Letzte ist, was die Stadt braucht. Weiterhin wurde, vor allem von Kunstkennern, die Sammlung heftig kritisiert, da Slim ohne Sinn und Verstand, Kunstwerke berühmter Künstler aufgekauft habe. Scherzhaft wurde schon gesagt, dass die Hälfte seiner Kunstwerke bestimmt noch ein Preisschild tragen würden.
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