Der Burgpalast in Budapest bietet dem Auge des Betrachters einen im wahrsten Sinne des Wortes überragenden Anblick. Die Anlage thront auf dem hiesigen Burgberg und überblickt stolz die Stadt unter ihren Grundmauern.
Dass einst die ungarischen Herrscher den Burgpalast in Budapest als Residenz nutzten, scheint da wenig verwunderlich. Nicht nur ist der Ausblick auf die Umgebung wahrlich königlich, auch konnten sie von hieraus ihr Reich stets im Blick behalten und ein wachsames Auge auf ihre Untertanen werfen. Da darf eine Plastik des mythologischen Vogels Turul, der in der Herrscher-Legende der ungarischen Könige eine wichtige Rolle spielt, natürlich nicht fehlen – Sie gehört zu den interessantesten Details, die im Burgpalast besichtigt werden können. In der Landessprache heißt die gesamte Anlage „Budavári palota“, und schon dieser schwer klingende Name verdeutlicht die Ausmaße des Palastes auf dem Burgberg, der 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Burgpalast in Budapest: Architektonisches Puzzle in Übergröße
So wie der Burgpalast heute in seiner überwiegend barocken Ausgestaltung über den Dächern Budapest zu erblicken ist, sah er nicht immer aus. Hinter der Anlage steht eine lange Geschichte, die ebenso von Glanz und königlicher Pracht wie von Krieg und Zerstörung geprägt ist. Der erste Burgbau entstand bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts unter dem damaligen Herrscher König Béla IV., von diesem gotischen Gemäuer sind heute jedoch nur noch vereinzelte Überreste vorhanden.
Schon ein halbes Jahrhundert später wurden Teile der Burg abgerissen und neu gestaltet, womit jedoch erst der Anfang in einer langen Reihe von Umbauarbeiten getan war. In der Folgezeit war der Burgpalast immer wieder Ziel von Angriffen, die hiesigen Herrscher mussten sich regelmäßig gegen die Invasion von Feinden erwehren. Das Bauwerk wurde dabei mehr als nur einmal beschädigt und fast zerstört, doch unermüdlich bauten die Ungarn das Wahrzeichen der Stadt Budapest immer wieder auf. Dabei floss jedes Mal der aktuelle Zeitgeschmack in die Neugestaltung ein, sodass der Burgpalast im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen architektonischen Stilen erstrahlte.
Sehenswürdigkeit in Budapest: Der Burgpalast auf dem Burgberg
Zuletzt waren umfangreiche Arbeiten am Burgpalast nach dem Ende des 2. Weltkriegs notwendig, vom allerersten Bau, der einst hier stand, ist daher heute nicht mehr viel zu sehen. Trotzdem oder gerade deswegen ist die gewaltige Anlage mit ihrer Gesamtfläche von mehr als 470 Quadratkilometern ein Symbol für die wechselhafte Geschichte der Region und beherbergt deshalb in ihrem Inneren diverse Museen sowie die Nationalbibliothek, in denen Schätze der ungarischen Kunst und Literatur ebenso wie historische Zeugnisse verwahrt werden.
Das angrenzende mittelalterliche Burgviertel ist ebenfalls einen Besuch wert, hier findet sich mit der Matthiaskirche nicht nur jener historisch bedeutsame Platz, an dem einst die ungarischen Herrscher gekrönt wurden, sondern auch die umgebende Mauer, die zumindest zum größten Teil fast ein halbes Jahrtausend lang den Angriffen zahlreicher Feinde trotzte. Außerdem führt das Burgviertel direkt zur berühmten Fischerbastei, die neben dem Burgpalast die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der ungarischen Hauptstadt darstellt. Das neogotische Monument ist zwar jünger und kleiner, führt jedoch die prachtvolle Tradition fort, Besucher schon von Weitem durch eine höchst imposante Erscheinung zu beeindrucken, und hat sich seinen Platz in der Nähe des Burgpalastes damit redlich verdient.
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