Die Hauptstadt Argentiniens liegt am Rio de la Plata an der Ostküste des südamerikanischen Kontinents. Sie gilt als wichtigstes Wirtschaftszentrum Südamerikas; im Großraum Buenos Aires‘ leben rund 13 Millionen Menschen. Wer die Millionenstadt besucht, trifft auf viele europäische Einflüsse – sei es in der Architektur, den Straßencafés und Bibliotheken, der Musik, Literatur oder dem Kino. Verschiedentlich wurde Buenos Aires als das „Paris Südamerikas“ bezeichnet, und diese Einschätzung ist gar nicht mal falsch – man muss freilich einräumen, dass es Pariser gibt, die ihren ganzen Jahresurlaub in Buenos Aires verbringen, um den Tango zu lernen … 😉
Sehenswürdigkeiten
Plaza de Mayo
Ursprünglich das Gründungsgebiet der Stadt; was sehr lange her sein muss. Heute hat der Platz großen Öffentlichkeitswert; Demonstrationen, Paraden und Ähnliches finden häufig statt. Wenn es mal nichts zu paradieren oder demonstrieren gibt (aber das ist selten, immerhin vergleicht sich die Stadt mit der Mutterstadt aller Streiks, Paris!), herrscht ein Verkehr, der lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Dagegen könnte man im Übrigen auch mal demonstrieren.
Avenida 9 de Julio
Eine der berühmtesten Straßen der Stadt; gute 110 Meter breit – und damit die breiteste Straße der Welt. Ihr Name erinnert an die Unabhängigkeit Argentiniens von der Kolonialmacht Spanien am 9. Juli 1816. Mal eben auf die andere Seite gehen, um Zigaretten zu holen, ist nicht – das Überqueren kann zwanzig Minuten dauern, wenn alle Ampeln (und es sind viele…) rot zeigen.
Teatro Colón
Es hat zwanzig Jahre gedauert, dieses Theater zu bauen, aber es war jeden Tag wert. Das Teatro Colón ist eines der berühmtesten Theater der Welt; errichtet in italienischem Stil. Karten sind selten – und teuer.
Casa Rosada
Der Präsidentenpalast, die Casa Rosada, liegt an der Ostseite des Plaza de Mayo. Neben dem Präsidenten hat man ein Museum darin untergebracht; man sollte aber nicht voreilig vom Einen auf das Andere schließen, sie befinden sich in deutlich abgegrenzten Bereichen. Das Gebäude wurde im Laufe der Zeit gelegentlich umgebaut und ist in architektonischer Hinsicht eine Art Flickenteppich, wenn auch das heutige Aussehen größtenteils auf bauliche Maßnahmen 1873 zurückgeht.
Puerto Madero
Ehemals der Hafen von Buenos Aires. Man darf davon ausgehen, dass Corto Maltese (Hugo Pratt: „Tango“) hier von Bord ging, mindestens zweimal. Die Anlage wurde 1888 eingerichtet, wird heute aber nicht mehr genutzt; schon seit den 30erjahren des zwanzigsten Jahrhunderts nahm die kommerzielle Schifffahrt zum Puerto Madero allmählich ab. In den Neunzigerjahren erlebte der ehemalige Hafen eine Renaissance, als im Umkreis ein Café- und Vergnügungsviertel mit vielen Bars, Hotels, Galerien und Kinos entstand.
Obelisk
Der Obelisk wurde 1936 anlässlich des 400. Geburtstags der Stadt aufgestellt; Piloten können ihn als Sonnenuhr nutzen. Auch hier wird gerne mal eine Rede gehalten. Über Paris möchte ich jetzt nichts sagen.
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