Schlösser gibt es viele in Schottland, doch das Braemar Castle ist ein echtes Highlight unter den altehrwürdigen Gemäuern im Land der Highlands. Die architektonischen Besonderheiten, die bewegte Geschichte und nicht zuletzt die zahlreichen Geistersichtungen machen Braemer Castle zu einem spannenden Ausflugsziel.
Schon der erste Blick auf die beeindruckende Fassade des Schlosses in der Nähe des Ortes Braemar in Aberdeenshire ist beeindruckend. Die ungewöhnliche Schlossmauer ist ein echter Hingucker, sie wurde 1748 errichtet und bildet die Form eines achteckigen Sterns. Bevor das Schloss für Touristen geöffnet wurde, war Braemar Castle der angestammte Wohnsitz des Clan Farquharson. Es wurde schliesslich der örtlichen Braemar Community Ltd. überlassen, und ist seit dem für die Öffentlichkeit zugänglich.
Braemar Castle – Ein Schloss mit langer Tradition
Seit dem späten Mittelalter hatte der Earl Of Mar Braemer Castle als Rückzugsmöglichkeit genutzt. Seinen ersten Turm erhielt das Gebäude ungefähr 1628, als Erskine, der 18. Earl Of Mar einen neuen Jagdsitz plante. Die Rivalität mit den Farquharsons war wohl auch ein Grund, Erskine wollte ein Zeichen gegen die Macht des Clans setzten.
Während der Zeit der Jakobiten Aufstände diente Braemar Castle als eine wichtige Garnison und wurde durch John Farquharson angegriffen und auch niedergebrannt. Farquharson tötete dann im Jahr 1689 seinen Widersacher John Erskine. John Farquharson kaufte und übernahm das Schloss, aber er kümmerte sich nicht weiter um das Anwesen.
1748 wurde Braemar Castle im “modernen” Stil neu aufgebaut. Die Bauweise symbolisiert mit Türmen und dem sternförmigen Festungswall die neuen Herrscher im Land nach Culloden und gilt als Vorläufer des Tower-House-Stils, der in Craigievar Castle seinen Höhepunkt findet.
Braemer Castle – Ein echtes Schottisches Geisterschloss
Besonders spannend sind natürlich die zahlreichen Geisterlegenden, die sich um das alte Gemäuer ranken. Eine der bekanntesten Erscheinungen ist ein weiblicher Geist, der vor allem jung vermählten erscheint. Sie wurde nach ihrer Hochzeitsnacht verlassen, und beging aus Kummer Selbstmord.
Auch bekannt ist ein Dudelsack spielender Geist, der in den alten Hallen des Schlosses sein Unwesen treibt. Das obligatorische Kettenrasseln auf den verfallenen Treppen gehört in Braemer Castle genauso dazu, wie die unheimlichen Schreie eines Kleinkindes. Es soll im Schloss ermordet worden sein.
Sogar der ehemalige Besitzer des Schlosses, John Farquharson, der auch unter dem Namen Black Colonel Of Inverey bekannt ist, wird des öfteren im Schloss gesichtet. Es soll eine Vorliebe für starken Tabak haben, den man deutlich riechen kann, wenn der Colonel in der Nähe ist.