Ancona, Pisa, Florenz, Venedig – Eine Rundreise durch Italien

Ancona ist wahrscheinlich nicht der erste Anlaufpunkt für Italien-Reisende, doch in jedem Fall einen Besuch wert. Die Hafenstadt präsentiert sich ein bisschen anders als die großen Touristen-Magnete und eignet sich wunderbar als Ausgangspunkt für eine weiterführende Reise durch den Norden Italiens.

Bewaffnet mit diversen Reiseführern, gutem Schuhwerk und noch besseren Freundinnen habe ich mich vor einigen Jahren auf eine eben solche Rundreise begeben. Ancona bildet für ein derartiges Unterfangen einen ungewöhnlichen, aber gerade deshalb so interessanten Auftakt. Hier haben sich die Einheimischen noch nicht vollständig auf den Tourismus eingestellt. Während man in Rom direkt in verschiedenen Landessprachen begrüßt wird, kommt man hier selbst mit Englisch oft nicht weit. Die spärlich vorhandenen Wegweiser und Straßenschilder werden gern an schwer auffindbaren Stellen angebracht, und so gerät schon die Suche nach der Unterkunft zum Abenteuer, gerade wenn man sich als Backpacker statt in einem großen Hotel in einer kleinen Pension oder einem versteckten Hostel einquartiert hat.

Ancona, Pisa, Florenz, Venedig – Die Italien-Rundreise kann beginnen

Die Hafenstadt Ancona an der italienischen Adria hat durchaus Einiges zu bieten. Die Fahrt mit einem öffentlichen Bus zum etwas abgelegenen Sandstrand wird zum nervenaufreibenden Abenteuer, wenn die ohnehin schmale Straße links von einem steilen Abhang und rechts vom Bergmassiv begrenzt ist und der Fahrer selbst in den engsten Kurven das Tempo nicht drosseln will. Und wenn man versucht hat, vom Hafen aus zu Fuß den höher gelegenen Dom zu erreichen, und dabei außer dem Autotunnel, dessen Fußweg neben den viel befahrenen Schnellspuren gerade mal einen halben Meter breit ist, keinen anderen Zugang entdecken kann, entwickelt man beim Anblick des endlich erreichten Kirchenbaus eine wahrscheinlich selten verspürte Erleichterung. Merke: der nächste Besuch in Ancona findet besser mit dem eigenen Auto und einem umfangreichen Wörterbuch statt.

Wir jedoch hatten uns für eine Zugreise entschieden. Und mit einem ebensolchen Gefährt ging es nach drei Tagen in Ancona in aller Frühe weiter nach Pisa. Die kleine Stadt mit dem weltberühmten schiefen Turm bietet dann auch erstmal eine wunderbare Möglichkeit zur Erholung. Mit einem leckeren italienischen Eis in der Waffel lässt es sich auf der Piazza erstklassig entspannen. Neben dem Turm sind auch der hier gelegene Dom und das Baptisterium echte kleine Highlights für Architektur-Liebhaber. Abgesehen von verträumten Gassen, die zum Schlendern einladen, hält Pisa zumindest für den abenteuerlustigen Besucher dann aber auch nicht allzu viel mehr bereit. Also bietet sich nach diesem Tagesausflug schon die abendliche Weiterfahrt nach Florenz an.

In Florenz kommt der Kunst-Interessierte dann vollends auf seine Kosten. Vor allem die Uffizien und die anderen Kunstgalerien sind mit ihren Sammlung von Werken aus Malerei und Bildhauerei einen ausführlichen Besuch wert. Die weltberühmte Statue des David von Michelangelo ist hier verwahrt. Wen die langen Schlangen vor den Museen aber abschrecken, kann sich zumindest eine ganz in der Nähe aufgestellte Kopie der populären Skulptur ansehen. Santa Maria del Fiore, den prächtigen zentralen Dom, sollte man dann aber doch selbst besuchen. Wer genügend Kondition besitzt, sollte sich einen Aufstieg auf den Aussichtsturm und den Ausblick auf die Stadt nicht entgehen lassen.

Den Abschluss unserer Reise bildete Venedig. Ein Besuch der berühmten Piazza San Marco darf dabei natürlich nicht fehlen. Inmitten der berüchtigen Taubenschar kann man hier die Markuskirche sowie die weiteren umliegenden Gebäude bestaunen und sich anschließend auf Entdeckungstour durch die Stadt begeben. Die weltberühmten Karnevalsmasken findet man hier in jedem noch so kleinen Laden und bei den Straßenhändlern, die sich überall in der Stadt postiert haben. Eine Gondelfahrt und unzählige beim Bummel durch die Stadt überquerte Brücken später stellt sich langsam ein wiederkehrendes Gefühl von Déjà vu ein, und so neigt sich dann auch der Venedig-Besuch seinem Ende zu. Genehmigt man sich zum Abendessen noch eine letzte echt italienische Pizza, kann man sich schließlich zufrieden und um viele Eindrücke reicher in den Nachtzug zurück in die Heimat setzen.

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