Caracas bietet seinen Gästen unerwartete Schönheiten inmitten einer hektischen Großstadtmetropole

Als Gründer von Caracas, der heutigen Hauptstadt Venezuelas, gilt der Spanier Diego de Losado. Die ersten Franziskaner kamen neun Jahre später und gründeten ein Kloster. Im Jahr 1587 wurde Caracas zur Hauptstadt der Provinz von Venezuela ernannt. Ein Erdbeben verwüstete 1641 einen großen Teil der Stadt.

Da viele Bürger durch den Anbau von Kakao reich geworden waren, gelang es ihnen rasch, Caracas wieder aufzubauen. Im 18. Jahrhundert wanderten viele Bewohner der Kanarischen Inseln nach Caracas aus und siedelten sich am Rand der Stadt an. Drei der größten Söhne Venezuelas wurden im gleichen Jahrhundert in Caracas geboren: allen voran 1783 Simón Bolívar, der Befreier Venezuelas, 1781 Andrés Bello, Jurist, Erzieher und Poet und 1750 Francisco de Miranda, Mitbefreier Venezuelas von der spanischen Unterdrückung.

Am 5. Juni 1811 erklärten die Delegierten von sieben Provinzen in Caracas offiziell die Unabhängigkeit von Spanien. Im Jahr 1930, nach der Abspaltung Venezuelas von Großkolumbien, wurde Caracas die Hauptstadt der Republik Venezuela. Die eigentliche Modernisierung der Stadt setzte dann im 20. Jahrhundert ein. Der Plaza Venezuela und die Sabana Grande entwickelten sich zum neuen Zentrum von Caracas. Das neue Centro Simón Bolívar zählte in den 1950er Jahren zu den modernsten Einkaufszentren in ganz Südamerika. Heute ist Caracas der wirtschaftliche, politische und kulturelle Mittelpunkt Venezuelas.

Sehenswürdigkeiten in Caracas

Zu den Touristenattraktionen von Caracas in Venezuela zählt der historische Teil der Stadt, der sich rund um den Plaza Bolívar ausbreitet. Hier befindet sich auch einige der wichtigsten öffentlichen Gebäude der Hauptstadt Venezuelas: das Bürgermeisteramt, das Außenminsiterium und der Gouverneurspalast. Als besondere Sehenswürdigkeit gilt die Kathedrale von Caracas, mit deren Bau im Jahr 1567 begonnen wurde. Erst 1723 konnte das Gotteshaus in seiner heutigen Form, mit seinem gigantischen Hauptschiff und vier Seitenschiffen geweiht werden. Sehenswert ist auch das Museum, das im Geburtshaus von Simón Bolívar untergebracht ist und das den Besuchern Briefe, Schlachtpläne und Dokumente aus der Zeit des Unabhängigkeitskriegs präsentiert.

Lohnenswert ist auch ein Besuch im Botanischen Garten von Caracas. Pflanzenliebhaber können hier fast 2.500 verschiede Pflanzenarten, die aus 200 Familien stammen, bewundern. Ein herrlicher Ort der Ruhe inmitten der hektischen Metropole. Eine weitere grüne Lunge in Caracas ist der Parque del Este, ein riesiger Stadtpark und beliebtes Nacherholungsgebiet der Einheimischen. Auch an Museen hat Caracas einiges zu bieten: außergewöhnlich ist das Transportmuseum Guillermo José Schael. In sechs verschiedenen Ausstellungen sind dort über 100 Oldtimer ausgestellt, darunter sechs Staatskarossen ehemaliger Staatspräsidenten Venezuelas. Eines der bedeutendsten Museen in Caracas ist das Museum für Moderne Kunst, das Museo de Arte contemporáneo. Hier sind unter anderem Kunstwerke von Pablo Picasso, Marc Chagall, Miró und Henri Matisse ausgestellt.