Taschkent in Usbekistan: Hauptstadt an der Seidenstraße

Usbekistan ist eine ehemalige Sowjetrepublik in Zentralasien. In deren Ballungsraum leben mittlerweile 3,2 Millionen Menschen. Damit ist Taschkent auch noch die größte Stadt in Usbekistan, dem Land, das hauptsächlich wegen seiner Lage an der alt-ehrwürdigen Seidenstraße bekannt ist.

Viele Touristen, welche die Seidenstraße besuchen möchten, fliegen hierfür nach Taschkent. Die Stadt ist ein Verkehrsknotenpunkt in Zentralasien. Mittlerweile wurde Reisenden von der Regierung sogar verordnet, dass sie zwei Puffertage in der usbekischen Hauptstadt einplanen müssen.

Taschkent- Die Anfänge

Eigentlich ist Usbekistan nichts anderes, als ein trockenes, karges Land an der nördlichen Grenze von Afghanistan. Diplomaten finden es deshalb interessant, weil von hier aus die Truppen gen Süden starten. Die usbekische Hauptstadt ist an der Grenze zu Kasachstan gelegen. Bis auf kürzere Unterbrechungen war Taschkent auch immer die Hauptstadt dieses Landes gewesen.

Erste Erwähnung fand Taschkent in chinesischen Quellen aus dem 2. Jahrhundert. Um 751 dann wurde sie von den Arabern erobert, deren Expansion hier auch von den in Taschkent stationierten chinesischen Truppen gestoppt wurde. Mit den Arabern kam auch der Islam nach Taschkent. Das Land wird heute zu 85 % von Moslems bevölkert. Obwohl offiziell Religionsfreiheit herrscht, sehen sich die christlichen Minderheiten dennoch zahlreichen Repressalien ausgesetzt.

Im Jahr 1220 dann wurde Taschkent von Dschingis Khan erobert und dessen Reich einverleibt. Hiermit begannen unruhige Zeiten, die erst im 17. Jahrhundert von einer wirtschaftlichen Blüte wieder abgelöst wurden. Im Zuge der russisch-britischen Streitigkeiten um die Vorherrschaft in Zentralasien wurde Taschkent dann im Jahr 1865 von russischen Truppen erobert.

Taschkent heute

Heute ist die Stadt eher ein Symbol für die russische Moderne der 60er Jahre. Im Jahr 1966 wurde ein großer Teil von Taschkent durch ein Erdbeben zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus wurden aber auch wenig beschädigte Gebäude der Altstadt abgerissen. Sie mussten breiten Prachtstraßen und großen Parks weichen.

Taschkent ist heute aber neben all der Hässlichkeit auch ein Bildungszentrum. Zahlreiche Universitäten sind hier zu finden. Neben vielen islamisch- religiösen Medressen, die teilweise noch aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, gibt es hier auch mehrere englischsprachige Universitäten. Insgesamt ist das Bildungsniveau im Land sehr hoch.

Sehenswürdigkeiten hat die Stadt nur noch wenige zu bieten. Ein alter Basar erinnert an die vormals arabischen Zeiten und auch in der ehemaligen Altstadt sind noch einige alte Moscheen und Medressen erhalten.

Warum also sollte man nun nach Taschkent reisen? Aus dem gleichen Grund, warum dort so viele Touristen hinfahren: Um die alte Seidenstraße zu besichtigen. Auch wenn Taschkent nicht zu den aufregendsten Metropolen der Welt gehört, so lässt sich ein Lebensgefühl in dieser Multikulti-Stadt doch entdecken.

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