Madrid ist nicht nur Spaniens Hauptstadt, Madrid ist eine Stadt zum Leben. Das sehen nicht nur die Madrilenen so. Jeden Sonntag versammeln sich tausende von ihnen und besuchen den legendären Flohmarkt El Rastro im Zentrum der Stadt.
Selbstverständlich gibt es auf dem Rastro keine Flöhe zu kaufen. Möglich wäre es aber, denn auf diesem gewaltigen Flohmarkt gibt es tatsächlich alles, was das Herz begehrt. Und jedes Mal aufs Neue hat der Besucher dort den Eindruck, dass ganz Madrid auf den Beinen ist.
El Rastro- Flohmarkt der Superlative
Der Rastro findet immer Sonntags und an Feiertagen zwischen 9 und 14 Uhr statt. Der Markt selbst wird von der Stadt reguliert, sodass maximal 3.500 Stände dort aufgebaut werden können. Daneben sind aber auch etliche kleinere Geschäfte geöffnet.
Der Rastro erstreckt sich über ein großes Gebiet von der Calle Embajadores und der Ronda de Toledo, über den Plaza de Cascorro und der Calle de la Ribera de Curtidores. Mit den Metrolinien 1 bis 5 ist er sehr gut zu erreichen. Wer dort hinfahren möchte sollte an den Stationen Sol, Opèra, La Latina, Tirso de Molina oder Lavapiés aussteigen.
Die Stationsnamen teilen dem Madrid-Touristen zudem noch eines mit: der Rastro befindet sich inmitten eines der beliebtesten Ausgehviertel der Stadt. Hier gibt es zahlreiche Bars, Restaurants und Diskotheken. Es bietet sich daher an, es den Madrilenen gleich zu tun und den Flohmarktbesuch für einen Happen Tapas und einen Schluck Wein zu unterbrechen.
Den Rastro fühlen
Wie sieht er denn nun aus, der Besuch auf dem Rastro. Flohmärkte gibt es schließlich viele. Nicht jeder ist ein Flohmarktbummler, obwohl es sich ja einige zur Aufgabe gemacht haben, möglichst viele davon in der Welt zu besuchen.
Ein Ausflug zum Rastro darf natürlich nicht fehlen und wer an einem Sonntag in Madrid ist, der sollte unbedingt vorbei gehen. Am besten ist es, schon ganz früh da zu sein. So geht es zum Beispiel morgens um 9 Uhr an der Station Puerta de Toledo los. Kämpft man sich noch leicht müde den Berg hoch- die Puerta de Toledo liegt in einer Senke- so kommt man schon an kleineren Verkaufsständen einiger älterer Herren vorbei, die freundlich grüßen.
Nach und nach füllt es sich. Die Stände stehen irgendwann dicht beieinander und sind beladen mit Waren. Hier gibt es alles; von antikem Trödel bis zu illegal gebrannten DVDs. Wer will kann sich Ethnoschmuck kaufen oder irgendwelche anderen Kleinigkeiten. Es gibt aber auch Lederwaren und ganz neue T-Shirts und Kleidung mit ausgefallenen Motiven.
Der Rastro ist eben eine bunte Mischung aus ibero- lateinamerikanischer Welt in Kombination mit einem Hauch von Afrika. Manche Straßen und Gebiete sind schon aus der Tradition heraus dafür bekannt, nur eine bestimmte Art von Waren anzubieten. So wird die Calle San Cayetano auch als Straße der Maler bezeichnet. Hier werden fast ausschließlich Malereien, Zeichnungen und auch Künstlerbedarf verkauft.
Es ist gar nicht möglich, die vielen verschiedenen Eindrücke vom Rastro in Worte zu fassen. Es ist lustig von einem Stand zum nächsten mit der Menge mitgeschoben zu werden. Und es ist definitiv eine Erfahrung. Die Spanier sind lebensfroh und freundlich. Der Rastro spiegelt dabei noch einmal ein Stück der spanischen Kultur wieder.