Gizeh: Drittgrößte Stadt Ägyptens

Gizeh ist eine der größten und bekanntesten Städte Ägyptens, was sie vor allem den nahe gelegenen antiken Monumentalbauten zu verdanken hat. Die berühmten Pyramiden ziehen jährlich Heerscharen von Touristen an und werden den Namen der Stadt sicher noch für eine lange Zeit im Bewusstsein der Öffentlichkeit halten.

Circa 20 Kilometer von der ägyptischen Hauptstadt entfernt schmiegt sich Gizeh an das westliche Ufer des Nils. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Kairo, die nord-nordöstlich von hier auf der anderen Seite des Flusses gelegen ist, was aus Gizeh eine der größten Vorstädte der Welt macht. Hier regiert der große Gegensatz zwischen der altehrwürdigen Tradition, die durch die nahe gelegenen Pyramiden und die Nekropole bis heute erhalten blieb, und der modernen Welt einer blühenden Großstadt, in der sich die arabische Kultur mit technischem Fortschritt vermischt.

Gizeh: Ägyptische Millionenstadt am Nil

Gizeh ist nach Kairo, der ägyptischen Hauptstadt, und Alexandria, der einstigen Heimat der berühmten verloren gegangenen Bibliothek, die drittgrößte Stadt des afrikanischen Mittelmeer-Staates. Rund 2,5 Millionen Einwohner haben hier ihr zu Hause und leben vor allem vom Tourismus, doch auch die Tabak- und Chemieindustrie sowie der Maschinenbau sind wichtige ökonomische Säulen der Region. Außerdem hat die Seoudi Gruppe, ein Automobilimporteur und -hersteller, der unter anderem für Suzuki und Nissan tätig ist, neben ihrem Hauptsitz in Kairo eine Zweigstelle in Gizeh eröffnet.

Auch die zweitgrößte Hochschuleinrichtung des Kontinents hat ihren Sitz in Gizeh, obwohl sie viele Jahrzehnte nach ihrem Umzug hierher noch immer den Namen Universität von Kairo trägt, der anders vermuten lässt. Des Weiteren wird an der 1932 gegründeten Akademie für die arabische Sprache eben diese gelehrt und gepflegt, und die nahe gelegenen Zeugnisse des Altertums bewahren das Andenken an die altägyptische Kultur, die noch heute unzählige Besucher fasziniert.

Die berühmten Pyramiden von Gizeh und andere Sehenswürdigkeiten

Denn natürlich denkt man beim Namen Gizeh als erstes an die nur wenige Kilometer von der Stadt entfernten Pyramiden, die zu den sieben Weltwundern der Antike gehören und 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Die größte und bekannteste von ihnen ist jene, die den Namen des Pharaos Cheops aus der 4. Dynastie des Alten Reiches trägt. Sie ragt heute trotz mittlerweile fehlender Kalkstein-Verkleidung und beschädigter Spitze noch immer fast 139 Meter in die Höhe und versetzt Besucher bereits von Weitem in Erstaunen.

Die neben ihr gelegene Chephren-Pyramide überragt sie sogar noch, was jedoch an ihrem erhöhten Standort auf einem Sockel liegt – Der eigentliche Bau ist „nur“ noch gut 136 Meter hoch. Selbst die mit 65 Metern Höhe kleinste der drei, die Mykerinos-Pyramide, weiß zu begeistern, denn auch bei ihrem Anblick macht sich unweigerlich Ehrfurcht vor der technischen Meisterleistung breit, mit der die alten Ägypter diese monumentalen Bauten einst errichteten.

Außerdem ist mit der Nekropole von Gizeh eine der bedeutendsten Begräbnisstätten der Antike erhalten geblieben, die verschiedene Tempel und Grabmale und damit weitere Zeugnisse längst vergangener Zeiten beherbergt. Schließlich gibt es noch das Solar Boat Museum, das eines von zwei erstaunlich gut erhaltenen antiken Schiffen ausstellt, die Mitte des 20. Jahrhunderts bei Ausgrabungen entdeckt werden. Wer danach noch immer nicht genügend altägyptische Luft geschnuppert hat, kann von hieraus weiter zur Sphinx oder den Nil entlang auf Entdeckungsreise nach Theben gehen.

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