Von La Paz aus lenkt die Regierung in Bolivien die Geschicke des Landes und thront dabei auf dem höchst gelegenen Regierungssitz der Welt. La Paz ist nicht nur die Hauptstadt des Landes, sondern auch des Departamentos, das passenderweise den gleichen Namen wie die Metropole selbst trägt.
Wer in La Paz unterwegs ist, erblickt ein recht typisches Großstadt-Bild mit dicht bebauten Straßen, viel Verkehr, Leuchtreklamen und jeder Menge geschäftige Einwohner. Wie in vielen Metropolen treffen hier Tradition und Moderne zusammen, neben den aus der Vergangenheit erhaltenen Gebäuden ragen Glas- und Betonkonstruktionen empor, Altes und Neues liegt stets dicht beieinander. Doch die Stadt hat selbstverständlich auch ihre Eigenheiten, die sie von anderen ihrer Art unterscheiden, und einige davon muten für das europäische Auge eher seltsam an.
La Paz: Moderne und Tradition im Wechselspiel
La Paz gliedert sich im Wesentlichen in den kulturell und geschäftlich geprägten Nordteil der Stadt und den Süden, der vor allem Wohnviertel beherbergt. Der südliche Teil der Stadt wächst jedoch unaufhörlich, was daran liegt, dass in dieser tiefer gelegenen Region ein angenehmeres Klima herrscht und sich die in einem Canyon gelegene Stadt im Norden aus rein geografischen Gründen so gut wie nicht mehr ausdehnen kann.
Wie in jeder Millionenstadt gibt es auch in La Paz unzählige Einkaufsmöglichkeiten, die sich mit der Zeit immer weiter ausbreiten. Regelmäßig finden sowohl in großen Hallen als auch auf offenen Plätzen riesige Märkte statt, und einer von ihnen sticht dabei besonders hervor: Der „Hexenmarkt“, wie er zumindest von Touristen genannt wird, versorgt Einwohner und Besucher der Stadt mit allem, was in kultischen Riten oder der traditionellen Medizin gebraucht wird. Hier herrscht eine Atmosphäre, die gerade für europäische Großstädter faszinierend und befremdlich zugleich erscheint.
Kultur und Sehenswürdigkeiten in La Paz
Die bolivianische Hauptstadt beherbergt viele Theater und ist im ganzen Land für die hier beheimateten Darstellenden Künste bekannt. Die San Francisco Kathedrale und die Metropolitan Kathedrale sind zwei der bedeutendsten Kirchenbauten in La Paz und stumme Zeugen der Kolonialzeit, in denen die Spanier dieses Gebiet beherrschten. Der Regierungssitz, der Palacio Quemado, ist ebenfalls einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Besucher der Stadt. Das Gebäude wurde während einer Revolte im 19. Jahrhundert fast vollständig durch einen verheerenden Brand zerstört, konnte jedoch wiederaufgebaut werden und trägt heute den Spitznamen „Burned Palace“.
Außerdem befinden sich verschiedene Museen in der Stadt, die sich vor allem der Geschichte des Landes widmen. Das Museo Nacional de Arte beispielsweise stellt seinen Besuchern Kunstwerke und historische Schätze vor, die ein lebendiges Bild der bolivianischen Kultur zeichnen. Das Coca-Museum widmet sich unterdessen der Bedeutung der Coca-Pflanze sowohl in der Medizin als auch den traditionellen religiösen Riten. Diese und andere Museen sind daher ein guter Startpunkt, um etwas über Bolivien und seine Hauptstadt zu lernen, doch nach dem Besichtigung sollte man sich unbedingt wieder in die belebten Straßen begeben, um das lebendige La Paz selbst zu entdecken.
Werbung