Das Jahr hängt nun wirklich in den letzten Atemzügen – Zeit, neue Reisepläne zu schmieden.
Wie wär´s denn mit der australischen Stadt Melbourne?
Weihnachten ist vorbei und das neue Jahr klopft schon zaghaft an die Tür. Zwischen den Tagen entsteht immer ein drückendes Vakuum, die neuen Vorsätze drohen uns jetzt schon, anzufallen, wie hungrige Bluthunde. Da sollten wir uns vielleicht mit etwas schönerem beschäftigen 🙂 .
,,Was machst du da?“ Werde ich gefragt, als ich wild in einem Buch herum blättere.
,,Ich lese etwas über Melbourne nach.“
,,Oh! Achso. Wie viele Känguruhs gibt es da denn?“
Und schon haben wir es, das passende Melbourne-Gefühl im Bauch. Denn die Stadt in Australien betitelt sich gern selbst als ein Aushängeschildchen für Australien – weniger ein Kontinent als ein Lebensgefühl.
Mit 3, 8 Millionen Einwohenrn gehört sie zu Recht zu den führenden Millionen-Metropolen auf unserem Globus. Zustäzlich ist sie nach Sydney die zweitgrößte Stadt auf diesem Kontinent.
Aber obwohl die australische Kultur hier ganz groß gehalten wird, findet man in der Innenstadt eher selten frei hüpfende Känguruhs 😉 , dafür umso häufiger die orientierungslosen Backpacker, die mit ihrer Reise durch Australien meistens in Melbourne beginnen. Melbourne ist quasi das Tor zum Rest der Welt, während wir Touristen genau dorthin wollen – zu dem geweihten Land, dem Ende des Horizontes, zur gefühlten Ewigkeit.
Doch Melbourne schert sich nicht um das Ende, die Stadt schert die Welt lieber um sich. Sie liegt direkt am Yarra-River und der türkisfarbene, weite Ozean liegt nur eine klapprige Straßenbahnfahrt entfernt. Apropo Straßenbahn. Seit Jahren schon wartet die Bevölkerung, dass der Quell der rostigen Stahlschienen versiegt und die Tram zum Stehen kommt. Aber während der Verkehr nur zäh und mühselig voran geht, fährt die Tram. Und fährt. Und fährt immer noch. Wenngleich man auch mit einem mulmigen Gefühl aus dem Fenster starrt und den MP3-Player lieber etwas lauter dreht, um diese komischen Geräusche nicht weiter identifizieren zu müssen.
Melbourne zeigt sich im Grunde genommen gerne konservativ. Ist es aber nicht, kann es auch gar nicht sein, denn hier treffen zahlreiche Völker aus aller Welt aufeinander, die den Puls der Stadt ordentlich auf- und vor allen Dingen durchmischen. Die Hauptstadt vom Bundesstaat Victoria ist übrigens außerdem eine kleine Genießerin. Kulinarisch gibt es hier einige Highlights, die ganze Stadt beherbergt endlos viele Restaurants und einschlägige Imbisse. Europäer besuchen sie gern, weil man sich in ihr schnell wiederfindet. Australien, Europa – in dieser Stadt gleiten die beiden Kontinente nahtlos ineinander über, haken sich geschwisterlich unter und bereiten deshalb dem touristischen Taumel ein leichtes Ambiente, in dem man sich sehr schnell verlieren kann.
Oft hört man dies bezüglich auch gerne „The Shopping Capital“ – denn mittendrin findest du das größte Kaufhaus von ganz Australien. „Myers“ beherbergt alles, was das Herz begehrt. Und noch vieles mehr darüber hinaus 😉 . Und wer sich das ozeanische Salz auf der Zunge zergehen lassen will, muss ins Melbourne-Aquarium. Mehr als 750. 000 Besucher jährlich lockt die Show mit den südpolaren Meerestieren an. Ob man diesen Zoo allerdings gut und moralisch vertretbar findet, bleibt jedem selbst überlassen…
…generell kann man sagen, dass Melbourne ein reines Backpacker-Paradies ist, hier trifft sich, was ganz am Anfang einer langen Reise steht. Australien vorsichtig antasten, sich langsam heran wagen, das kann man hier besonders gut. Die Stadt hält einem alles offen und empfängt mit offenen Armen.
Also, um gut ins neue Jahr zu starten, würde ich euch die australische Stadt wärmstens empfehlen 😉 … aber auch allen anderen wünsche ich natürlich einen gepflegten Rutsch ins neue Jahr!