Montreal ist eine der schönsten Städte Kanadas und als wirtschaftlicher Standort für das Land kaum ersetzbar. Gelegen ist die Stadt am Berg Mont Royal auf der Insel Île de Montréal, woraus aus sich auch gleich die Namensgebung erschließt. Der Mont Royal ist mit seinen 233 Metern nicht sonderlich hoch, prägt aber das Stadtbild wie kaum ein anderes natürlich Phänomen, denn in Montreal gibt es nur ein Auf und Ab.
Bis ins Jahr 1535 besiedelten nordamerikanische Indianerstämme das Land auf der Île de Montréal. In jenem Jahr aber gelangte der französische Entdecker Jacques Cartier zur Insel während er den Sank-Lorentz-Strom untersuchte. Er vermutete Gold in dieser Region, musste aber recht schnell erkennen, dass dies vergebliche Mühe war. Montreal selbst wurde am 17. Mai 1642 unter der Führung von Paul Chomedey gegründete, weil man einen Umschlagplatz für die Waren aus dem Landesinneren und den Häfen an der Atlantikküste benötigte. Der florierende Pelzhandel und die im 19. Jahrhundert einsetzende Industrialisierung machten Montreal zu einem wirtschaftlichen Zentrum in Kanada.
In Montreal selbst leben rund 1,6 Millionen Menschen, nimmt aber das gesamte Ballungsgebiet hinzu, steigert sich diese Zahl auf über 3,7 Millionen. Damit wäre die Hauptstadt der Provinz Quebec die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt und dies, obwohl 20 Prozent der Einwohner englischsprachig sind. Der Hafen, Port de Montréal, ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Schiffe auf dem Weg zu den großen Seen oder dem Sankt-Lorentz-Golf. Noch immer fungiert die Stadt als Schnittstelle zwischen dem Landesinneren und den Atlantikstädten.
Dank seiner herausragenden Stellung im nordamerikanischen Raum war Montreal schon Gastgeber der Weltausstellung (1967) und der Olympischen Spiele (1976). Wer sich einen optimalen Überblick über die Stadt verschaffen möchte, sollte den hiesigen Hausberg, den Mont Royal, inmitten des Zentrums aufsuchen. Der Ausblick ist wirklich atemberaubend, einerseits die moderne Metropole von Downtown, andererseits die historische Altstadt – eine faszinierende Mischung. Der Mont Royal ist zudem auch gleich der beliebteste Treffpunkt der Einwohner, wo man sich in den Sommermonaten zum Picknick, zum Ballspielen und Spazierengehen trifft.
Selbstverständlich hat Montreal auch zahlreiche kulturelle Städten zu bieten, die es sich aufzusuchen lohnt. Besonders angenehm ist die unaufgeregt seiner Bewohner, die wohltuend die Ankunft von Fremden zur Kenntnis nehmen, ohne sie gleich mit typischen Touristenempfangsgebärden wieder zu verjagen. Auf diese Weise kann man die Stadt für sich selbst entdecken.