Merv, Ruinenstadt der Seidenstraße

Merv wurde ab dem 6. Jahrhundert v.u.Z. von Hunderttausenden bevölkert, eine aufstrebende Weltstadt, die mitten in der Wüste Karakum in Turkmenistan geboren wurde und grausam unterging. Heute stehen nur noch die Runinen.

Der Fluss Murghab versorgte das Gebiet mit so viel Wasser, dass eine große Oase entstand und den Grundstein für die Stadt Merv legen konnte. Merv entwickelte sich zum Knotenpunkt auf der Seidenstraße, Anlaufstelle für Händler, Intellektuelle und Architekten.

Die Ruinenstadt Merv als Knotenpunkt der Seidenstraße

Merv wurde fast ganz aus Lehm gebaut, die Architektur war fortschrittlich und beeindruckend, die Bauten gigantisch, bis die Metropole ein jähes Ende fand. Heute sind nur noch Überbleibsel erhalten, die Stadtmauer ist gut erhalten, einige Palastbauten und die Häuser, die Bibliotheken beinhalteten. Ebenso kann man Wasserspeicher besichtigen und Mausoleen. Auch heute pilgern viele Menschen weiterhin zu den alten Grabstätten.

Die Araber eroberten die Gegend um das heutige Merv im 7. Jahrhundert und ließen die Stadt Stück für Stück aufblühen. Die Blütezeit hatte Merv im 11. und 12. Jahrhundert, damals war der Handelsknotenpunkt die östliche Hauptstadt vom Seldschuken-Reich. Im 13. Jahrhundert schon eroberte Dschingis Khan Zentralasien und lässt eine Spur der Zerstörung hinter sich, darunter auch Merv. Seit 1991 gehört die Stadt offiziell zu Turkmenistan, nachdem sie u.a. unter russischer und sowjetischer Herrschaft war. 1999 wurde Merv zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und kann in Sachen Imposanz mit dem Tempel von Tarxien mithalten.

Merv besticht durch verfallenen Charme und mystische Ruinen

Die ersten Untersuchungen begannen im Jahr 1880 statt, immerhin umfasst das Areal über 70 Quadratkilometer. Der Archäologe Evgen Michael Masson begann eine weitere Inspektion des Ortes und grub die Ruinen stärker aus. Er arbeitete vor allem Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Somit blieb die wunderschöne Ruinenstadt Jahrhunderte verschollen.

Die russische Staatsbank hat zum 2500. Geburstag von Merv sogar eine Gedenkmünze heruasgegeben, im Jahr 1993. Hoffen wir, Merv übersteht noch viele weitere hundert Jahre.

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